Freitag, 25. September 2015

Ein Hemd für den Mann...

Meinen Mann zu benähen ist nicht einfach. Er trägt zwar T-Shirts, aber eigentlich nur als Unterhemd. Es sei denn es ist richtig, richtig heiß, dann ganz vielleicht auch mal so. In der Regel trägt er drüber ein Hemd. Aber ein Hemd nähen? Das ist doch irgendwie eine andere Hausnummer als Kinder-T-Shirts... Dennoch antwortete ich ihm bei der Ankündigung wieder Hemden einkaufen zu müssen lapidar mit "Ich näh dir eins". Denn Hemden einkaufen ist auch nicht ohne... Mein Mann hat ein recht breites Kreuz, ist aber ansonsten recht schlank gebaut, so dass, wenn es an den Schultern gut sitzt, das restliche Hemd zu groß und zu sackig wirkt. Und dann sind dann noch grundsätzlich die Arme zu kurz...
Wir setzten uns also zusammen an den Rechner und druchforsteten das Internet nach einem ihm gefallenenden Stoff und nach einem passenden Schnitt.

Letzendlich entschieden wir uns für den Bura-Schnitt Modell 129. Denn der Schnitt entspricht ziemlich genau der Art Hemd, die er auch sonst trägt.
Ich glich ein gut sitzendes Hemd mit dem Schnitt ab. Wählte die Größe, die am ehesten zu seiner Schulterbreite passt. Schon hier befürchtete das übliche Problem, dass das Hemd zu weit sein würde. Dennoch behielt ich die Breite bei. Vorerst. Denn letztendlich, nach einer der vielzählichen Anproben, habe ich seitlich gute 1,5 cm pro Seite weggenommen.





Erstaunlicherweise wirkten die Ärmel des Schnitts von der Länge passend. Dennoch habe ich sie vorneherein um 1 cm verlängert. Allerdings hätten die Ärmel den Zustazzentimeter nicht unbedingt gebraucht.

Die Innenseite der Manschetten, des Kragenstegs und des Ärmelschlitzes, sind mit Kontraststoff gearbeitet. Außerdem ist der oberste Knopf und die beiden Knöpfe an den Ärmelschlitze farblich abgesetzt. 
 

Der Saum ist doppelt umgeschlagen. Das war allerdings auf Grund der Rundung ziemlich kniffelig, ist aber schlussendlich doch recht ordentlich geworden.


Das Nähen an sich ging erstaunlich gut. Das lag allerdings nicht an der mäßigen Burda-Anleitung, sondern weil ich mich an dieser Anleitung für Herrenhemden orientiert habe. So habe ich mich Schritt für Schritt daran entlang gehangelt.
Und damit es auch innen richtig ordentlich aussieht, habe ich mich, statt einfach nur zu versäubern, für Kappnähte entschieden.

Da das Hemd das aufwendigste ist was ich bisher genäht habe, freue ich mich umso mehr, dass mein Mann dieses Hemd sehr gerne trägt. Auch im Büro.

Verlinkt mit Freutag, für Söhne und Kerle
Stoffe: Karo- Baumwollstoff von Dawanda, gepunkteter Kontraststoff aus dem örtlichen Stoffladen 
Schnitt: Burda Modell 129 aus der Burda Style 05/2011

Mittwoch, 9. September 2015

Mein Mittsommer-Kleid...

Nachdem ich beim ersten MeMadeMittwoche nach der Sommerpause nicht mit dabei war, mag ich heute ganz unbedingt Mein Mittsommer-Kleid zeigen.


Schon vor einer Weile habe ich euch meine Leinen-Mittsommerbluse von Lotte& Ludwig vorgestellt. Diese hatte ich zur Passformüberprüfung für die Kleidversion genäht. Das war auch ganz gut so, denn ich habe beim Kleid die Brustabnäher versetzt und tatsächlich eine Nummer kleiner genäht.



Ansonsten hat die Bluse mit dem entgüldigen Kleid nicht viel zu tun.

Der Stoff ist eine ganz feine und toll fließende Viskose und unglaublich luftig. Also perfekt für den Sommer den wir dieses Jahr hatten. Allerdings hatte ich auch ein bisschen Mühe mit ihm, weil er eben so fein ist. Eigentlich wollte ich die Schnittteile mit der Overlock versäubern, aber sie mochte ihn gar nicht. Egal was ich einstellte/ umstellte- sie wollte den Stoff einfach nicht transportieren. Daher blieb mir nichts anderes übrig als mit dem guten alten Zick-Zack-Stich zu versäubern. Aber das klappte erstaunlich gut. Sowohl das versäubern, als auch das nähen.

Das Kleid hat vorne eine Knopfleiste. Die war mir wichtig, damit ich diskret in der Öffentlichkeit stillen kann. Allerdings viel mir beim Stillen bzw. hinterher auf, dass das Zuknöpfen seltsam schwer von der Hand ging. Irgendwann wurde es mir klar - die Knopflöcher sitzen auf der anderen Seite wie bei Blusen gängig. Das kommt davon, wenn man zu faul ist, die 5 Schritte zum Schrank zu gehen um nachzusehen und stattdessen das rumfliegende Männerhemd als Vorlage nimmt...


Ich habe mich entgegen meines ursprünglichen Plans für die Kleidversion mit Taille auf Taillenhöhe entschieden und nicht für die mit verlängertem Oberkörper. Dank des fließend Stoffes und durch den eingearbeiteten Gummizug zwischen Oberteil und Rockteil fällt es oben ein wenig bauschig und der Rock schön locker.
Und um die Taille ein wenig zu unterstreichen, trage ich das Kleid gerne mit Gürtel.

Achtung, schreckliches Foto - die helle Sonne und so... Aber das war eines der wenigen Fotos wo das Kleid schön von vorne getroffen ist.


Unten habe ich die Version mit geschwungenen Abschluss genäht. Das gefiel mir dazu besser als ein gerader Saum. Auch wenn der wahrlich nicht so einfach zu nähen war und viel Steck- und Bügelarbeit bedurfte bis der Saum ordentlich aussah.

 

Als kleines Detail habe ich zusätzlich noch Schulterriegel eingearbeitet.



Nächsten Sommer werde ich von dem Schnitt sicherlich noch weitere Varianten durchgetesten. Unter anderem werde ich sicherlich eine Version die mit dem verlängertem Oberkörper und dem Bindeband auf Hüfthöhe nähen. Auch wenn ich  mir nicht sicher bin ob die mir stehen wird. Mein Oberkörper ist lang genug und bedarf eigentlich keine Betonung. Und Kleider sind auch nur bedingt mein Fall. Aber irgendwie lacht mich die Version nachwievor an...

So, und nun gehe ich Elke und ihr Kleid genauer bewundern und mir eure Beiträge zu MMM ansehen.

Verlinkt mit MeMadeMittwoch 
Schnitt: Mein Mittsommer, Lotte&Ludwig
Stoff: Viskose vom örtlichen Stoffhändler
 


Dienstag, 1. September 2015

Sommerhose fürs Äffchen...

Als ich Yvas kurze Hose für ihren Sohn gesehen hatte, wusste ich sofort, dass mein Äffchen auch so eine brauchen würde! Vor allem die Länge bis kurz unter das Knie ist einfach perfekt für meinen Rabauken. Seine Knie sehen aus... Zwar hat er schon so eine Hose in der Länge, aber aus ganz dünnem Stoff und nicht aus Jeans.



Als Schnitt habe ich, wie Yva auch, das Freebook von Schnabelina, die Schnabelinose als Vorlage genommen und in in 116 zu geschnitten. Obwohl das Äffchen jetzt gerade perfekt in die 98 passt. Aber mir ist der Orginalschnitt für mein Äffchen zu schmal geschnitten. Ich mag es an ihm lieber, wenn die Hosen etwas lockerer sitzten. Außerdem passt die Hose so vielleicht auch noch nächsten Sommer. Dann eben in Überknie-Länge, falls ich nicht genug rest im Saum vorgesehen habe...

Die Schnabelinose ist nämlich relativ aufwendig, dadurch dass es hinten eine Passe hat. Zudem noch Po- und Beuteltaschen und am besten alles ordentlich doppelt abgesteppt.




Die Hose ist mal wieder ein Upcycling-Projekt. Die Hosenbeine sind auch diesmal wieder aus den Hosenbeinen einer Omahose entstanden, die auf Kurz-Hosen-Länge gekürzt wurde.
Die Reste passten perfekt für die Beine. Allerdings reichte der Stoff nicht mehr für die Passe, Taschen und Bund. Dafür musste eine aussortierte Opahose herhalten, die ihre besten Tage schon sehr lange überschritten hatte.

Da das Äffchen gerade trocken geworden ist, braucht es Hosen, die er selbst problemlos und schnell ausziehen kann. Daher habe ich auf den Knopf und den Reißverschluss verzichtet und nur einen Gummi in den Bund eingezogen.


Das hat mich vielleicht Nerven gekostet!
Ich wollte unbedingt den Originalbund von der Opajeans nehmen. Daher sind die Gürtelschlaufen auch nicht ganz gleichmäßig verteilt. Schon das Abtrennen war eine riesen Aktion. Aber kein Vergleich mit dem Gummi einziehen. Ich habe es ganz "klassisch" mit einer Sicherheitsnadel gemacht. Eine ist mir bei dem Versuch abgebrochen, die zweite ist ständig aufgegangen und ab der Hälfte ging es weder vor noch zurück. Da hatte sie sich dann komplett verhakt. Also blieb mir nicht anderes übrig als den Bund in dem Bereich noch einmal abzutrennen, Gummi weiter zuziehen und anschließend wieder zu verschließen. Mittlerweile besitze ich eine richtige Einfädelhilfe und damit ging es bei einer anderen Hose problemlos.
Tja und dann saß die Hose zwar super, aber bestand leider nicht den Dauer-Trampolin-Test. Bei dem Gehoppse rutschte sie immer wieder über den Po. Also blieb mir nichts anderes übrig als den Bund noch einmal zu öffnen und das Gummi enger zu machen. Dafür sitzt und hält sie jetzt perfekt und macht alle Schandtaten mit...




Und weil mein Äffchen gerade so auf Knöpfe steht, gabs als Highlight für ihn eine Deko-Knopfleiste.

Verlinkt mit: Made4Boys, Upcycling Dienstag, Für Söhne und Kerle, Nähfrosch
Stoffe: alte Jeans,
Schnitt: Schnabelina, Schnabelinose, in 116 Breite und gekürzt