Freitag, 23. Dezember 2016

Rückblick & Ausblick...

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es ist ganz gut so. Nicht dass das Jahr schlecht war- im Gegenteil. Aber ich merke, wie bei mir momentan die Luft raus ist. Ein paar Tage Ruhe werden mir sicher gut tun, damit ich mit Schwung und neuer Energie neue Projekte starten kann... Bevor ich aber von den neuen Projekten erzähle, möchte ich auf mein Näh-Jahr 2016 zurückblicken.

Nähtechnisch war hier recht viel los. Ich hab ziemlich viel für mich genäht (und die Jungs vernachlässigt -Ich gelobe Besserung-). Ich habe versucht neue Wege zu gehen und neue Techniken zu erlernen. Außerdem habe ich meine Vorliebe für Webware entdeckt... Und weil Webware passform- und komforttechnisch weniger verzeiht als Jersey, ging es hier auch viel darum, die richtige Passform zu finden... Dabei habe ich manchmal auch ein bisschen die Leichtigkeit des Nähens, des einfach machens, verloren. Und das nicht jedes Kleidungsstück perfekt sein muss. Auch wenn ich es gerne habe, das man den Teilen nicht ansieht, dass sie selbst gemacht sind... ;-)
Jetzt könnte ich euch natürlich eine Collage mit allen meinen Nähwerken von 2016 zeigen, aber ich finde die Aktion von Susanne von mami-made viel besser. Habt ihr sie schon gesehen? Hier geht es drum die Top 3 der meistgetragenen Kleidungsstücke, die 2016 genäht (und geblockt) wurden, zu zeigen.

Mein Platz 3 geht an:

Mélilot
Die Bluse habe ich seit dem Nähen quasi dauergetragen bis der Herbst kam...


Mein Platz 2 geht an:

Meine erste Jeans
Ich habe sie sehr gerne und sehr häufig getragen. Und es halten immer noch die Nähte ;-)


Mein Platz 1 geht an:

Tulipa als Shopper
Unangefochten vorne, da ich sie tatsächlig tagtäglich getragen habe. Was man ihr leider auch ansieht... Nächstes Jahr werde ich wohl eine neue Tasche brauchen...


Die Top 3 der Jungs gestaltet sich da schon schwieriger...
Für das Räupchen würde ich sagen:
Platz 3 geht das Ananas-Shirt


Platz 2 an das Draußenkind:
Es wurde letzten Winter dauergetragen. jetzt mag er es leider überhaupt nicht mehr, obwohl es ihm noch passen würde (Er wird ja nicht mehr getragen - mag er nicht mehr :-( )


Platz 1 geht an den Basic Pulli
Der passt nämlich geraaaaade noch so und ist das ganze Jahr über getragen worden...


Und das Äffchen? Das ist Bloggtechnisch wirklich zu kurz gekommen... Nicht das es nichts genäht bekommen hätte...
Auf den Blog hat es, glaube ich, nur seine Upcycling-Cordhose, sie mittlerweile zu kurz ist und seine Krokodils-Shorts geschafft. Die hat er immerhin auch wirklich den ganzen Sommer über getragen...



Ist es nicht toll, so viele Lieblingstücke in seiner Gaderobe zu haben? 

Für 2017 habe ich mir vorgenommen wieder mehr für die Jungs zu nähen. Die sprießen gerade wie Unkraut und die abgelegten Sachen vom Äffchen sind meist komplett durch, so dass das Räupchen sie nicht mehr tragen kann. Zumal er auch eine andere Statur als sein Bruder hat...

Für mich werde ich natürlich nächstes Jahr auch weiter nähen - keine Frage... Aber mein Schrank ist tatächlich recht gut gefüllt. Es sind kaum zwingen notwendige Nähaufgaben dabei. Aber für die habe ich schon die richtige Aktion gefunden. Und zwar bin ich auf einem französichen Blog gestossen, der nächstes Jahr eine Mini-Capsule-Wardrobe näht. Es gibt 12 Kategorien : Oberteil (Webware), Oberteil (dehnbar), Kleid, Hose, Einteiler, Shorts, Rock, Mantel, Weste, Hemd, Lingerie und Bademode. Hier geht es darum pro Monat 1 Teil aus einer Kategorie für sich zu nähen, so dass man am Ende des Jahres theoretisch für jede Situation ein selbstgenähtes Kleidungsstück besitzt. Ziemlich cool, oder?
Tatsächlich hatte ich von den Punkten 2/3 auf meiner ToSew-Liste und das ein oder andere vor dem ich mich bisher gedrückt habe...
Anfang Januar werde ich dann noch einmal mehr über das Projekt schreiben und die meine Projektliste veröffentlichen. Schnittmuster und Reihenfolge sind nämlich frei wählbar, sollten jedoch am Anfang des Jahres veröffentlicht werden...

Dann möchte ich gerne mehr aus meinem Stoffbestand nähen. Alle Kisten quellen über. Webware, Jersey, Upcycling... Da muss ich erstmal einiges "abarbeiten" bevor ich neues bestelle ;-)
Ich denke, ihr kennt das Problem, oder?

Jetzt freue ich mich aber erstmal auf Weihnachten und einige ruhige Tage bevor mich der Alltagswahnsinn wieder hat.
Ich wünsche euch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch und ein kreatives Jahr 2017.
Bis dahin, passt auf euch auf. Wir lesen uns nächstes Jahr wieder.
Liebe Grüße Miriam

Verlinkt mit Freutag und mami-made

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Und noch eine Strickjacke...

Vor einigen Wochen schrieb Sindy vom "Mein Gewisses Etwas" einen Beitrag über den Signature-Blitz. Und da begegnete sie mir zum ersten mal - Lola von Schnittchen! Eine Strickjacke mit interessanter Schnittführung. Der Schnitt zeichnet sich vor allem durch die seitliche Falte und die rückwärtigen Nähte aus.
Als bekennender Strickjackenfan, musste ich den Schnitt gleich ausprobieren...


Lola ist als easy eingestuft - ist es auch. Wenn man das mit der Falte verstanden hat... Denn es gibt nur eine textliche Anleitung.  Hier war ich kurz verwirrt und hätte tatsächlich gerne Bilder gehabt. Aber der angegebene Link zur bebilderten Anleitung führte ins Leere... Doof das. Aber auch nicht wirklich schlimm, denn mit etwas nachdenken ließ es sich doch bewältigen. Die Falte wird nämlich erst nur gesteckt und dann in die nach hinten laufende Naht eingenäht.


Ansonsten müssen noch die Schulternähte geschlossen und anschließend die Ärmel eingesetzt werden. Zum Schluss werden die offenen Kanten mit selbstgemachtem Schrägband eingefasst. An den Ärmeln habe ich es auch so gemacht. An der langen Hals-/Vorderseiten-/ Rückensaumkante nicht. Da habe ich den Saumstreifen komplett nach innen geklappt. Das gefiel mir optisch besser.


Hier, wo die Strickjacke etwas aufklappt, kann man es ganz gut erkennen... Der Saumstreifen stabilisiert die Kante übrigens super. Während mein weichfallender Strick unbekannter Zusammensetzung, anfangs vorsich hin labberte, hält behält er jetzt seine Form...

An dem Schnittmuster habe ich ein paar Änderungen vorgenommen. Laut Größentabelle brauche ich eine 38. Die angegebene Körperlänge ist jedoch 6 cm zu kurz. Daher habe ich in der Taille (die Taillenhöhe ist angegeben) das Vorder- und Rückteil um 6 cm verlängert.


Jedoch lag die Strickjacke dann auf meinem Hintern auf und warf Falten und vorne erschien sie mir auch zu lang. Daher habe ich sie rundum doch wieder um 1,5 cm gekürzt. Jetzt entspricht sie etwa eine Größe kleiner.
So finde ich sie von der Länge super. Nichts hasse ich mehr, als wenn es mir zwischen Hose und Shirt reinzieht...


Die Ärmel habe ich, wie immer verlängert. Außerdem habe ich sie im Nachgang noch einmal knapp 1 cm nach innen gesetzt. Aber wenn ich die Fotos so sehe, könnte es eigentlich noch mehr sein, oder was sagt ihr?
Auf dem Knopf zum verschließen habe ich übrigens verzichtet, da ich Strickjacken in der Regel eh offen trage...

Die Vorderteile sind natürlich gleich lang, auch wenn es auf den Bildern nicht so aussieht ;-)

Unter meiner Lola trage ich einmal meine Mona von Make my Lemonade. Und ja, das sind Herzchen. Zu Mona wird es im Frühling einen separaten Post geben...

Und einmal trage ich eine grüne Liv von Pattydoo. Soviel sei gesagt - Liv ist nicht mein Schnitt und das erste Schnittmuster das direkt wieder in die Tonne wanderte. Das Shirt saß an der Armkugel überhaupt nicht und auch der Ausschnitt war nix für mich. Für letzteres kann der Schnitt jetzt nix... Zum Glück habe ich mittlerweile ausreichend Erfahrungen um so etwas doch tragbar zu machen.

Ich denke, meine Lola hat tatsächlich das Zeug zum Lieblingsteil. Einerseits wegen der Farbe, aber auch weil Strickjacken eh meins sind und sie mit ihrer Form Abwechslung in die meist geraden geschnittenenen Cardigans in meinem Schrank bringt.
Und ich finde, Lola lässt sich gut kombinieren lässt. Zur Bluse wenn es mal eleganter / stilischer zugehen muss. Oder im Alltagslook, zu einem schlichten Shirt...

Und weil meine Lola ein waschechtes, wunderbares "L" ist schicke ich sie zum Abschluss noch zu Selmin. Vielen Dank liebe Selmin  (und alle Mitinitatonrinnen) für diese tolle Aktion. Es hat mir viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht bei allen Buchstaben mitdabei war...

Und wenn ich schon beim Bedanken bin, dann mag ich mich auch noch beim Team vom MMM für ihre wunderbare Arbeit das ganze Jahr über bedanken.

Verlinkt mit MeMadeMittwoch und #12lettersofhandmadefashion
Schnitte: Strickjacke - Lola von Schnittchen, Bluse- Mona Make my Lemonade, Shirt - Liv
Stoff: Strickjacke - Feinstrick vom Stoffmarkt, Bluse - Baumwolle vom örtlichen Stoffladen, Shirt - 100% Baumwolljersey von Karstadt

Mittwoch, 23. November 2016

Manche Teile brauchen etwas länger...

Im Fall dieses Kleides ziemlich genau 2,5 Jahre! Ok, ich habe keine 2,5 Jahre dran gesessen. Die meiste Zeit schlummerte es in der UFO Kiste. Damals hatte ich es für eine Hochzeit begonnen, aber dann schlich sich das Räupchen ein und ich war recht früh ziemlich rund...

Das Kleid war natürlich gebügelt, aber das Foto ist im Laufe des Tages entstanden...

Als dieses Jahr wieder eine Hochzeitseinladung bei uns einging, war klar, dass ich mein Kleid Tanja von Schnittchen endlich fertig machen wollte. Denn es gefiel mir nachwievor. Vorallem der Tulpenrock mit der Faltenlegung hatte es mir angetan. Endlich was auf der Hüfte! ;-)

   So habe ich das Kleid aus der UFO Kiste gezogen. 


Wie ihr seht, hat sich einiges dran getan...
Die Ursprungsfarbe ging für mich gar nicht. Viel zu blass... Aber der Stand der Baumwolle und ihre leicht unregelmäßige Struktur waren für das Kleid perfekt.
Ich habe das Kleid also umgefärbt (in der Waschmaschine und die sah danach gar nicht mehr gut aus, also Achtung!). Mit der Farbe, eine Mischung aus Smaragd und Petrol bin ich wirklich glücklich, dafür dass es ein Zufallsprodukt ist...


Außerdem habe ich das Kleid im Oberkörper deutlich enger gemacht noch zweimal den nahtverdeckten Reißverschluss neu eingenäht bis er mir gefiel. Nachwievor nicht perfekt, aber unsichtbar genug...
Außerdem die Ärmel eingesetzt und gesäumt.

Zu Tanja gibt es zwei Ärmel Möglichkeiten - Kappärmel oder 3/4 Arm. Lange habe ich gezögert die Kappärmel zu wählen. Immerhin war die Hochzeit Anfang Oktober... Meine Wahl fiel auf die kurzen Ärmel, da ich drüber einen Blazer tragen wollte und wir uns ohnehin die meiste Zeit in Räumlichkeiten befinden würden. Die Entscheidung war genau richtig. Mir war abends ordentlich warm...

Ich habe allerdings erst das Kleid gekürzt und mit Schrägband versäubert bevor ich mich entschloss doch mit Hand zu säumen. Daher sieht man Innen das Garn etwas. Aber mich stört es nicht. Irgenwie hab ich am Tag der zweiten Fotos - wir hatten tatsächlich von meinem Abendoutfit keine gemacht- komisch gebügelt. Der Saum sieht unschön aus. Aber man sieht ja auf den anderen Fotos, dass es ihn auch in hübsch gibt ;-)
Außerdem habe ich noch schnell ein Unterrock zu genäht und ihn an die Nahtzugabe es Rockteils geheftet. Der erfüllt seinen Zweck voll und ganz und trug sich angenehm.

Tagsüber, beim Standesamt, war ich ein wenig legerer gekleidet. Mit Strumpfhose und Stiefeln. Und auf dem Weg zum und vor dem Standesamt mit Strickjacke (La Maison Victor) und Halstuch...


Abends habe ich, zu mindest für kurze Zeit, die kurze Version des Victoria Blazers aus Velour-Leder-Imitat und Baumwollfutter über dem Kleid getragen. Außerdem habe ich die Strumpfhose und Schuhe gewechselt. Was habe ich mich gefreut, als ich feststellte wie perfekt die Schuhe dazu passen. Endlich eine gute Gelegenheit sie auszuführen...


Ich finde den Victoria Blazer zu dem Kleid klasse. Genäht habe ich Größe 10 ohne Änderungen. Dank der technischen Zeichnungen hatte ich keine Probleme mit der englischen Anleitung. Ich hatte lediglich das Problem, dass das Baumwollfutter scheinbar zu schwer im Verhältnis zum Außenstoff war und sich nach unten herausgeschoben hat. Ich habe daher die Nahtzugabe mittels Hexenstich am Futter fixiert...

Der Blazer endet exakt am Beginn des Rockteil des Kleids. Auch die 3/4 Ärmel finde ich gut. Allerdings hätten sie für mich einige Zentimeter länger sein können... Und diesen Umschlag finde ich toll.
Leider habe ich kein Detailfoto. Da würde man nämlich sehen, dass es nicht enfach nur ein weißer Stoff ist, sondern einen Druck mit braunem gekritzel drauf hat....

Grundsätzlich mag ich es optisch sehr gerne wenn die Ärmel vom Blazer umgeschlagen sind und man das Futter sieht. Aber hier soll das sogar so und macht mit der Art Manschette richtig was her.

Inwiefern ich den Blazer im Alltag tragen werde, weiß ich noch nicht. Zur Jeans und Shirt wirkt es durchaus extravagant. Immerhin habe ich mir mittlerweile ein paar Kombinationsideen für den Frühling / Sommer überlegt...

Das Kleid werde ich sicherlich wieder tragen. Ich habe mich darin pudelwohl gefühlt. Und je nachdem was man dazu trägt kann es Up- oder Downgestylt werden. Ich finde, es geht auch super zu meinen heißgeliebten Chucks. ;-)


Und was sagt ihr? Hat es sich gelohnt das Kleid wieder hervor zu holen?
Und was sagt ihr zum Blazer?

Verlinkt mit MemadeMittwoch und dank meines nahtverdeckten Reißverschluss auch zu #12lettersfhandmadefashion - diesmal mit dem Buchstaben N
Schnitte:
Kleid: Tanja von Schnittchen,
Blazer: Victoria Blazer von by Hand London,
Cardigan: Rosina aus der La Maison Victor 3/16 aus Rico Fashion Top Spin in beige
Stoff:
Kleid: Baumwolle aus Schwiegermutters Bestand, gefärbt,
Blazer: Velour-Leder-Imitat vom Stoffmarkt

Dienstag, 22. November 2016

Ein Schlupfhemd fürs Räupchen...

Als die Einladung zur Hochzeit eintrudelte war für mich klar, wir gehen in selbstgenähten Outfits! Keine Frage, oder?
Was ich anziehen würde war gleich klar. Da schlummerte noch ein UFO in der Kiste. Bei den Jungs tat ich mir deutlich schwieriger. Es sollte alltagstauglich und doch besonders sein. Und natürlich zusammen passen...
Deshalb haben sie die gleichen Schnitte, in völlig unterschiedlichen Stoffen und Farben getragen. Heute gibt es aber nur das Outfit des Räupchens zu sehen. Die andern beiden folgen bald. Und ich finde ihn darin sooo niedlich...


Wie ihr seht, stammen die Fotos nicht von der Hochzeit, sondern von einem wunderbaren Tag mit der ganzen Familie im Garten einer Freundin...

Grundlage für das Outfit war eine Strickjacke die meine Mutter vor einiger Zeit für die Jungs genäht hatte. Einmal in rostrot für das Räupchen und in grün für das Äffchen. Darauf habe ich dann Hosen und Hemden abgestimmt.


Die Cord Ludwig Lässig kennt ihr ja schon von hier. Da hatte ich für das innere des Bundes und das Taschenfutter auch den Stoff vom Schlupfhemd für das Räupchen genutzt.


Das Schlupfhemd ist ein Ottober-Hack. Um ehrlich zu sein, ist vom Schnitt nicht mehr viel übrig geblieben. Denn eigentlich handelt es sich bei Lenni (6/2012) um ein normales Hemd. Mit normalen Kragen und bis unten durchgeknöpft. Aber ich wollte unbedingt ein Schlupfhemd haben. Ich mag den Stil so gerne, aber es gibt kaum Schnitte, geschweige denn Kaufhemden in der Art.

Ich habe also die Knopfleiste umgemodelt und den Steg vom Schnitt dran angepasst. Wisst ihr wie das geht? Habt ihr Interesse an einem Tutorial dazu? Das sieht nicht nur bei Hemden super aus, sondern pimpt auch "normale" Shirts... Egal ob mit Steg oder nur mit Bündchen oben...


Kurz hatte ich überlegt den Kragen vom Schnitt zu übernehmen und hatte ihn sogar schon fertig genäht. Aber er war mir viel zu ausladend...

An den Ärmeln habe ich Riegel ergänzt zum hochkrempeln. Die haben sich nicht nur bei der Hochzeit als sinnvoll erwiesen. Die Jungs sind so viel rumgeflitzt, dass ihnen warm war. Und beim Essen, haben sie geholfen, dass der Ärmel nicht ständig im Essen hing. Außerdem sieht es super aus, finde ich...


Da der Schnitt erst bei 92 losgeht, das Räupchen allerdings bei der Ottobre erst bei 86 ist, habe ich den Schnitt um eine Größe runtergradiert. Von der Breite und vom Sitz an den Schultern ist es auch genau richtig. Allerdings habe ich den Schnitt deutlich verlängert. Nähmlich auf 98. Und die Ärmel auf 92.
Das zeigte nämlich ein Vergleich mit einem Kaufhemd. So ein Abgleich kann ich wirklich nur empfehlen, wenn man einen Schnitt neu näht. Der Schnitt fällt insgesamt breit und kurz aus.


Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich das Hemd nicht doch noch ein bisschen verlängert habe oder zumindest Zuwachs im Saum vorgesehen habe. Zum Zeitpunkt der Hochzeit (und der Fotos) war das Hemd von der Länge genau richtig. Aber nun hat der Räupchen mal wieder einen Schuss gemacht und es ist gerade so passend von der Körperlänge.
Dabei steht ihm das Hemd so gut und ich könnte ihn jedesmal fressen wenn er es trägt. Egal ob zur Ludwig Lässig oder als auch zur Jeans...


Und wer sich fragt, was wir da getrieben haben- wir waren zur Apfelernte eingeladen. Am Ende des Nachmittages hatten wir ganze 87 kg gepflückt, die wir gleich in einer Kellerei gebracht haben. Als Lohn gab es einen Nachmittag voller Spaß, drei Flaschen Süßen und ein paar, nicht nennenswerte, Euronen...

Verlinkt mit CreaDienstag, DienstagsDinge, HoT, SewMini
Schnitt: Lenni, Ottobre 6/12, sehr abgewandelt
Stoff: Baumwolle von Mondial Tissus

Sonntag, 13. November 2016

Großes Finale beim WMSA 2016...

... und ich bin dabei! Yeah!


Da war ich mir in der Woche noch nicht so sicher...
Er am Freitag Nacht habe ich die letzte Naht von meinem Wind- und Wetterparka genäht. Am Samstag früh dann noch die Wendeöffnung schließen, die ganzen Fäden verschwinden lassen und Fotos machen.

Das Wetter hat zum Glück mitgespielst. Ich wäre mit meinem Parka wohl auch dem schlechten Wetter gewachsen gewesen - immerhin ist mein Außenstoff teflonbeschichtet und somit wasserabweisend. Aber meinen Kerlen hätte ich es nicht zu muten wollen. Es wäre allerdings ein guter Härtetest gewesen. Der steht somit noch aus.


Vorallem bin ich gespannt, wie warm das Thinsulate, mein Wärme-Futter-Vlies, tatsächlich hält. Beim Fotografieren war es mit ca. 5 ° zwar frisch, aber nicht knackig frisch. Und mir war am Oberkörper trotz dünnen Pulli nicht kalt. Allerdings ist mein Parka so unglaublich leicht - das macht mich skeptisch.

A propos Pulli. Größenteschnisch stand ich zwischen 36 und 38 und habe mich letztendlich für größer entschieden. Und es war gut so. Denn wenn ich einen meiner dicken Pullis trage, dürften die Ärmel nicht schmäler sein...


Sowohl das Verarbeiten des Thinsulate als auch des Oberstoffes stellte keine Probleme dar.
Das Thinsulate sieht aus wie normales Volumenvlies und lässt sich auch so verarbeiten.
Auch das mit Teflon  beschichtete Baumwoll-Mischgewebe von Activstoffe ließ sich wie ein normaler Baumwollstoff verarbeiten. Ich habe hier, auf anraten von Activstoffe, mit einer 75 Universalnadel genäht. Ging 1A.

Der Oberstoff reichte tatsächlich noch um für innen Belege zu basteln. Das hat mich ganze zwei Nähabende gekostet. Aber das hat sich sowas von gelohnt!



Ich liebe es, wenn es auch innen schön aussieht! Und sogar die Paspel, die ich zufällig im Stoffladen gefunden habe, passt farblich perfekt zu meinem Futterstoff. Sogar die Übergänge hauen hin...


Zwischenzeitlich war ich mir unsicher wie mein Parka aussehen sollte. Zuviele Möglichkeiten... Aber letztendlich ist er genau so geworden wie ich ihn mir ganz ursprünglich vorgestellt habe.

Mit Schulterpassen und Rückennaht. Mit doppelt abgesteppten Ziernähten aus braunen Jeansgarn.



Mit verdeckten Bündchen und verkleintem Halsausschnitt und Kapuze.


Und wie ihr seht, sind habe ich mich doch für die Pattentaschen entschieden. Auch das ging super. Dafür habe ich sogar auch mal ins e-book geguckt. Alles andere habe ich so genäht. Allerdings es kostet ganz schön Überwindung in eine quasi fertige Jacke, reinzuschneiden. 


Hier sieht man auch die tollen altkupferfarbenen Druckknöpfe.  Dadurch dass ich sie im Windschutz verdeckt angebracht habe, sieht man nur das dunkle Unterteil, aber nicht die tolle Farbe.

Den Fischschwanz habe ich aus der Ottobre (4/13) Autumn Windbreaker entnommen.
Oh man! Hat der mich Nerven gekostet! Alles andere lief glatt, aber dieses Detail!
Beim Zusammennähen hat verliefen von der Spitze aus ständig irgendwelche Falten. Letztendlich habe ich Futter und Oberstoff nur bis 1-2 cm vor der Spitze zusammen genäht und siehe da - die Spannung und die sich daraus ergebenen Falten waren verschwunden. Durch das Absteppen, habe ich auch gleich das Loch geschlossen.
Auch das Detail mit der rückwärtige Schlaufe -auf dem oberern Rückenansicht sichtbar - stammt von dem Schnitt.



Ansonsten habe ich noch ein paar Lederdetails eingebaut. Das gefiel mir dazu viel besser als auf die gekauften Kordelenden etc. zurückzugreifen.


Ihr seht, es ist ein wirkliches Mischmaschteil geworden. Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon. Aber so ist er (für mich) perfekt.

Hier noch einmal die Harten-Fakten:


Schnitt: Wind- und Wetter-Parka von Lotte & Ludwig
Änderungen: Kapuze aus der überarbeiteten Version, Schultern 1 cm nach innen gesetzt, Ärmel um 8 cm verlängert (die fallen kurz aus, aber ich habe auch lange Arme), Länge um 4 cm verlängert, Fischschwanz
Stoffe: beschichtete Baumwoll-Mischgewebe und Futtertaft von activstoffe.de, Thinsulate von Funfabric, Mind the moose, Soft Cactus über Kleewald, Druckknöpfe, Prym aus dem örtlichen Stoffladen, Bündchen Kordel und Zwei-Wege-Reißverschluss vom Stoffmarkt

Kosten: 40 €
Arbeitszeit:
ca. 20 Std



Ich bin wirklich richtig glücklich mit meinem Parka. Ich liebe die Details und die türkisenen Elche die farblich ein wenig Pepp in dieses beige-braun Gemisch bringen.  Und ich freue mich, dass Schal und Mütze, welche meine Mutter vor einiger Zeit für mich gestrickt hat, so toll zu dem Parka passt.

Jetzt brauche ich aber erstmal ein paar schnell schnell Projekte bevor ich mich wieder auf was größeres stürze.

Aber zuerst bewundere ich eure Jacken und Mäntel, die dieses Jahr im Sewalong vom MMM entstanden sind ...

Dienstag, 8. November 2016

Babygeschenke...

Bisher gab es auf meinem Blog noch keine Babygeschenke zu sehen. Warum eigentlich? Denn seit ich nähe, verschenke ich fast ausschließlich selbstgenähtes. Wenn ich mir rückblickend meine ersten Werke ansehe, denke ich mir auweija- wie konntest du die nur verschenken!
Aber wisst ihr was? Ich hab tolle Freunde!
Als ich mich neulich mit meiner Mädelsrunde traff um endlich den kleinen E. Kennenzulernen (der mittlerweile gar nicht mehr so klein ist, sondern schon ein Halbes Jahr), erfuhr ich nebenbei, dass die Mädels die Klamotten ihrer großen Kinder zum Großteil verkauft / verschenkt haben. Aber meine damaligen Geschenke werden in Ehren gehalten und sind in die Erinnerungskisten der Kinder gewandert. ♥
Um so leichter fiel es mir dann doch dass Geschenk für E. Zu übergeben. Denn auch das ist nicht perfekt, aber das sehen wohl nur wir Nähtanten, dass das Bündchen zu arg gedehnt wurde ;-)


Es ist ein Isaac aus der LaMaison Victor 4/16 in Größe 92 für den nächsten Sommer geworden. Ich war mir sicher, dass der gemusterte Stoff meiner Freundin gefallen würde, dennoch habe ich lange gezögert, aus Angst dass er wie ein Schlafanzug wirken könnte. 
Im Nachhinein völlig unbegründet und ich konnte mich nur schwer von dem Shirt trennen. Auch wenn es für mich ungewöhnlich bunt ist.

Die nächsten Geschenke die ich euch zeigen möchte, gingen an eine meiner besten und ältesten Freundin. Sie hatte sich damals, als wir zusammen bei Stoff & Stil waren, für Ihren Großen ein Stoff für ein Langarm - Shirt ausgesucht. Genäht habe ich ein "Bug" aus der Ottobre 3/16. Ich mag den Schnitt und es passt gut zu ihrem schlanken Sohn. Anfangs waren die Ärmel auch komplett in dem mintfarbenen Stoff. Abgesehen, dass sie zu kurz geraten waren, sah dass in dem Fall tatsächlich nach Schlafanzug aus. Die habe ich daher kurzer Hand abgeschnitten und die Ärmel stattsessen im Lagenlook genäht. Mit der Version war ich dann wirklich zu frieden.


Aus dem Rest wollte ich unbedingt ein ähnliches Shirt für den Baby-Bruder nähen. Aber viel war nicht mehr vom Stoff übrig. Deshalb habe ich ein wenig gepuzzelt und geschoben, bis Schnabelias Trotzkopf drauf passte. Allerdings ohne Teilung. Die mag ich nämlich nicht.
Das untere Vorderteil ist mit Teilung und seitlich eingefasst. Außerdem habe ich im Nahtschatten des Auschnittes des Vorderteils ein Stückchen festgesteppt. So kann sich das kleinere Unterteil nicht mehr hochklappen und der Kopfausschnitt ist immer noch großzügig.


So sieht das dann aus mit dem feststeppen. Einmal von links und von rechts.

Zu dem Trotzkopf gesellte sich dann noch ein grauer Sweat-Frechdachs von Lilabrombeerwölkchen hinzu. Für den Zwickel  reichte der letzte Fitzel des Stoff & Stil Stoffs.



Die Nahtzugaben habe ich, wie beim Trotzkopf, mit orangfarbenen Zickzackstich festgesteppt.


Im Nachhinein frage ich mich, warum ich das nicht schon öfters so gemacht habe. Das gefällt mir hier richtig gut. Meiner Freundin übrigens auch. Sie hat sich riesig über das Päckchen gefreut...

Verlinkt mit: CreaDienstag, DienstagsDinge, HoT, Nähfrosch, SewMini, Made4Boys
Stoff: Stoff- und Stil sowie Bestand

Dienstag, 25. Oktober 2016

Jeanskleidstil...

Achtung! Die folgenden Bilder schreien nach Sommer. War es zum Zeitpunkt der Fotos auch. Dennoch möchte ich euch mein Jeanskleid, welches keins ist, zeigen. Denn es ist auch im Hinblick auf den Herbst genäht worden....

Aber erstmal von vorne. Alles begann mit einem Werbeprosekt in unserem Briefkasten. Beim durchblättern fiel mir gleich ein olivfarbenes Jeanskleid aus. Aber es war schon ausverkauft und die anderen Farben sagten mir nicht zu.


Dieses Kleid ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Also beschloss ich, dass ich das auch genäht bekomme und machte mich auf die Suche nach Schnitt und Stoff. Beim Stoff wurde ich schnell fündig. Die Wahl fiel auf ein Baumwoll-/Leinengemisch von Stoff & Stil. Also nix Jeans!
Die eine Seite ist roséfarben, die andere orange. Ursprünglich war die hellere Seite geplant, aber je nach Lichteinfall, glitzerte die was das Zeug hält. Das war mir beim Kauf nicht aufgefallen. Außerdem war es mittlerweile Spätsommer und mein Gemüt fing an, die gesättigteren Farben zu bevorzugen...


Auf den Detailfotos kann man sowohl die tolle Struktur des Stoffes als auch den Glitzer innen erahnen.

Die Schnittsuche gestaltete sich schon schwieriger. Irgendwann stolperte ich zufällig über MaCalla von Ki-ba-doo. Der Schnitt traf ziemlich genau das Original. Lediglich die Abnäher waren zusätzlich. Dafür fehlten die Taschenklappen... Aber Taschenklappen sind ja schnell dazu gezaubert und Abnäher der Form nur zuträglich...



Lange habe ich mit der richtigen Schnittgröße rumgemacht. Letztendlich habe ich mich wegen des Schulterbereichs für eine 38 entschieden, eine Sba gemacht und in eine 36 auslaufen lassen. Letztendlich habe ich allerdings einiges an Weite in den Abnähern herausgenommen und auch von Achsel bis Taille sowie die Ärmel deutlich verschmälert, so dass ich bestimmt bei einer 34 oder gar 32 heraus gekommen bin. Ich hätte es gerne noch etwas taillierter gehabt, aber dann hätte ich es nur nur noch mit gezuppel über die Brust gezogen bekommen.
Die Schulterweite, Armkugel und Ärmelloch passen top. Daran werde ich mich zukünftig orientieren...

Vor lauter Schulterbereich-Probleme habe ich völlig die Länge außer acht gelassen. Und auch ignoriert, dass auf den meisten Beispielfotos eine Legging unter dem Kleid getragen wurde... Es ist, für mein Geschmack, grenzwertig kurz. Zumal der Saum seitlich sehr weit hoch geht.


 Um nicht mehr Länge zu verlieren habe ich statt wie geplant den Saum umzuklappen, mit Schrägband verstürzt. So habe ich immerhin 1,5-2cm Mehrlänge gewonnen...


Ich überlege die ganze Zeit (ok, nur hin und wieder) ob das zu kurz ist und so gehört und nur ungewohnt für mich ist oder ob es tatsächlich länger sein sollte. Wenn verlängern, dann wie? Ab Hochpunkt Saumbogen einfach ein Stück ansetzten? Ausreichend Stoff hätte ich noch... Aber sieht das nicht gestückelt aus? Was meint ihr?

Interessant finde ich übrigens die unterschiedliche Längenwirkung mit und ohne Gürtel...

Im Sommer habe ich das Kleid ohne Gürtel getragen. Bei 36° war ich einfach nur froh über möglichst wenig Stoff an der Haut. Da war das Kleid wirklich sehr angenehm- trotz Glitzer auf der Hautseite...

Allerdings mag ich den Stil mit Gürtel lieber. Das gibt mir einfach mehr Form.

Jetzt, im Herbst, an den wärmeren Tagen, habe ich das Kleid übrigens auch mit Shirt und Legging drunter getragen. Entweder mit Stiefletten, Stiefeln oder gar mit Chucks...



Und mit Cardigan drüber...
Einzig blöde an der Strumpfhosen/ Leggingsversion ist, dass das Kleid sich natürlich noch weiter hochribbelt. Aber ein Unterkleid ist etwas schwierig wegen des hohen seitlichen Saumbogens...

Oder wenn es mal seriöser sein soll, mit Kleid in der Hose als Bluse...



Also durchaus Übergangszeit tauglich, oder nicht?

Verlinkt mit MMM
Schnitt: MaCalla von Ki-ba-doo
Stoff: Baumwoll-/ Leinengemisch von Stoff & Stil