Dienstag, 28. Februar 2017

Streifen über Streifen...

Ich weiß nicht wie es euch geht - aber hier ist schon alles auf Frühling eingestellt. Ich habe keine Lust mehr auf dicke Pullis und die gesättigten Herbstfarben. Da kam mir Selmins Farbwahl bei #12colorsofhandmadefashion gerade recht -beige. Oder wie es mir besser gefällt- sand. Das klingt nicht so omahaft...  Sand ist für mich als Frühlings- / Sommer-Basisfarbe perfekt.


Und es ist eeeendlich an der Zeit eine Idee vom letzten Jahr umzusetzten.
Beim Surfen hatte ein gekauftes 3/4-Arm-Shirt mit amerikanischem Ausschnitt mit blauen und roten Ringeln gesehen. Genau so eins - das wärs... Tja, aber auf dem Stoffmarkt war damals partout kein ordentlicher blau-weißer Ringelstoff zu finden. Stattdessen sand-weiß.
Und dann verschwand der Stoff in der Kiste... Erst mangels Schnitt - das Bronte Shirt und die Lady Orphelia sagten mir nicht zu und dann war Herbst und mir stand der Kopf nicht mehr nach den hellen Farben...


 
Umgesetzt habe ich die Idee nach dem Schnitt Poetic Lace aus der Ottobre 5/2016. Theoretisch. Denn Praktisch habe ich einiges geändert.
Aus dem Kleid ist ein Shirt geworden. Aus Langarm 3/4-Arm. Auch der Ausschnitt wird eigentlich anders gearbeitet. Die Streifenversäuberung wird nach innen als Beleg geklappt und ist eigentlich nicht sichtbar. Aber die hellen Streifen hätten mich zu blass gemacht. Und bei dem Inspirationbild war der Ausschnitt auch rot eingefasst...

 

Die Unterteilungen stammen auch vom Inspirationsbild. Allerdings hätte ich gerne noch mehr hell geringelt gehabt und weniger Rotanteil. Tja, war nicht, wegen Stoff alle.
Memo an mich - ein 50cm-Cupon reicht gerade bis zur Taille. Bei einem normal Shirt. Nicht bei einem amerikanischem Ausschnitt wo die Überlappung der Schulter noch am hinteren Schnitteil vorgesehen sind...


 
Im Nachgang habe ich den Schnitt übrigens noch ein wenig mehr tailliert.
Auf Grund der Unterteilungen ist es nicht mehr so schön gefallen. Und beim Durchsehen der Bilder ist mir aufgefallen, dass die Ärmel am Oberarmbereich doch noch ein bisschen enger sein könnten. Nicht viel- nur ein bisschen...


Auch wenn ich hier meine Nase in die Sonne halte, die ersten wärmenden Strahlen und das Vogelgezitscher genieße, ist es noch ein bisschen frisch für. Deshalb muss gleich wieder meine Jacke drüber...


Grundsätzlich bin ich aber ganz zufrieden mit dem Shirt. Es lässt sich unglaublich gut kombinieren. Meine Hosen und Cardigans haben fast ausschließlich neutrale Farben. Da kann ich nach Lust und Laune mixen. Die Kontrastfarbe ist im Shirt schon eingearbeitet. Denn sand mit sand zu sand finde ich langweilig. Zu mindest an mir.

Hier einige weitere Kombinations-Beispiele:
Danke an Christine von Schneidersitz- für die Idee mit den Flatlays. Die fand ich so gut, dass ich sie mir glatt mopsen musste ;-)



Besonders freue ich mich drüber, dass das Shirt so gut zu meinem sandfarbenen Cardigan Rosina  (LMV 3/16)  passt. In Kombination zu meiner blauen Jeans und meinem braunen geflochtenen Gürtel wirkt es schön sommerlich légère.


Oder die etwas maskulinere Version mit meinem blauen Cardigan Mélange Knit (Ottobre 2/15) und dem rotbraunen Gürtel.


Und wenn es mal chic kombiniert sein soll, würde mir das Shirt zu meiner sandfarbenen Jeans (eigner Schnitt) mit cognacfarbenen Gürtel und meinem taupfarbenen Cardigan gefallen. Vielleicht sogar mit dezentem eng am Hals liegenden Goldkettchen...?

Und was sagt ihr? Welche Kombination gefällt euch am Besten? Oder fallen euch noch gar weiter Kombinationen ein, an die ich noch gar nicht gedacht habe?

Verlinkt mit: credienstag, #12colorsofhandmadefashion
Schnitt: Poetic Lace, Ottobre 5/16
Stoff: Jersey, Stoffmarkt

Donnerstag, 9. Februar 2017

Das Fräulein Lenz und ich...

...Wir hatten einen schweren Start.
Denn bei meiner Mini Garderobe wurde es von der Cheyenne  ausgestochen. Und das obwohl der Schnitt von Lotte & Ludwig ewig zur Hälfte abgepaust rum lag. Sogar der Stoff war schon ausgesucht. Aber ich war mir nicht wirklich sicher ob der Schnitt wirklich was für mich ist. Denn er ist nicht Relaxed fit. Auch nicht Loose fit. Sondern Oversize...



Aber dann rief Elke zum Blusen Sew-Along auf...Zeit hatte ich keine und wollte daher gar nicht mitmachen und beim Schnitt war ich mir immer noch unsicher - aber wenn nicht jetzt, wann dann...?


Der Schnitt birgt kaum typischen Schwierigkeiten einer Bluse. Es gibt keine Passformprobleme, da Oversize. Es gibt keine 1000 Schnittteile, keine Manschetten oder Ärmelschlitze... Aber Stehkragen / Kragen und Knopfleiste. Und zwei eckige Passen die akurat eingesetzt werden wollen...


Und dann wäre da auch noch der Stoff. Der Schnitt benötigt weichfallende Stoffe. D.h. Viskose, Crepe, Seide, Voile und andere Stoff-Fieslinge sind für den Schnitt prädestiniert....
In meinem Fall ist es ein karamellfarbener Viskosetwill. Und der war perfekt dafür geeigent.


Der Zuschnitt war nicht ohne. Ich war sehr froh, über meine paar wenigen Schnittteile. Das Nähen ging erstaunlich gut. Dachte ich. Bis ich feststellte, dass mir, nach einsetzten der Passen an den Schultern, einige Zentimeter fehlten. Da man aber an den Passen, um um die Ecken zu kommen, die Ecken einschneiden muss und mein Twill sehr franzanfällig ist, habe ich mich nicht getraut, wieder aufzutrennen und mein Glück erneut zu versuchen. Ich habe das Problem einfach ignoriert.
War was? Ich finde, man sieht nichts davon...


Tja, und dann war da noch die Sache mit den Stecknadeln und den Fäden... Die in der Bluse steckenden Stecknadeln haben auf misteriöse Weise - nachts, klammheimlich - Fäden gezogen. An mehreren Stellen. Da war sie nun zwar fast ganz fertig meine Bluse, aber mit unschönen Schlingen...Dämpfen brachte nichts. Und die  Schlingen waren auch nicht groß genug um sie durch ein Nadelöhr zu friemeln und nach innen zu ziehen. Also habe ich mir was anderes überlegt.


Ich habe mir einen Hilfsfaden (türkis) genommen und mit der Nadel durch die gebildete Schlinge gezogen (Bild links). Dann habe ich die Nadel direkt neben der Schlinge zur Hälfte in den Stoff versenkt und anschließend das andere Ende des Hilfsfadens ebenfalls durch das Nadelöhr gezogen. So hat sich quasi eine Schlinge um die Schlinge gebildet. (Bild Mitte) Und wenn man nun die Nadel auf die andere Seite zieht und dabei drauf achtet, dass beide Enden mit durch den Stoff kommen, ziehen sie die Schlinge mit auf die Innenseite (Bild rechts). So sieht sie von außen zu mindest wieder top aus.

Ein paar Kleinigkeiten gab es dann noch zu erledigen. So hatte ich die Ärmel von 3/4 Arm auf Langarm verlängert und gesäumt. Das gefiel mir aber nicht so richtig. Gerne hätte ich eine schmale Manschette im Nachhinein dran gebastelt, aber die Knöpfe der Knopfleiste habe ich als zu groß dafür empfunden und kleinere gab es die nicht. Also habe ich mich dazu entschlossen, ein Gummi einzuziehen. So gefällt mir der Ärmel richtig gut. Und ich kann immer noch die Ärmel hochschoppen und 3/4 Arm tragen.


Auch insgesamt bin ich mit meinem Fräulein Lenz recht zufrieden. 2 Kleinigkeiten würde ich beim nächsten mal ändern. So würde ich zum Beispiel die Knopfleisteninnen (gibt es dafür ein Wort?) verdoppeln, so dass man innen nicht die Versäuberung der Knopfleiste, sondern nur den Stoffbruch. Dann könnte man die Knopfleiste auch offen tragen... Und ansonsten würde ich den obersten Knopf noch etwas weiter oben ansetzten. Da wird zwar das oberste Knopfloch schwieriger zu nähen, aber dann dellt die Leiste oben am Steg nicht so ein. Auf den obersten Knopf im Steg habe ich übrigens bewusst verzichtet. Das gefällt mir einfach besser.


Meine Zweifel ob der Schnit was für mich ist, sind auf jeden Fall verflogen. Ich fühle mich in der Bluse sehr wohl. Und freue mich, dass der SewAlong mir endlich den fehlenden Anstupser gab...


Am Sonntag habe ich mein Fräulein Lenz bereits ins Restaurant ausführen. In chic kombiniert. Also für meine Verhältnisse...Mit meiner sandfarbenen Jeans und meinem taupfarbenen Cardigan. Für mich ungewohnt monochrom, dafür aber sehr passend zu Selmin Farbmotto der #12colorsofhandmadefashion....


Die Fotos sind irgendwann nachmittags entstanden, als wir uns mal kurz von der Gesellschaft abseilen konnten. Entsprechend knitterig war dann der Stoff. Dass die Bluse anfänglich gebügelt war, müsst ihr mir jetzt einfach glauben...


Verlinkt mit Rums, EllePuls
Stoff: Viskosetwill von Stoff & Stil (Online nicht mehr verfügbar)
Schnitt: Fräulein Lenz, Lotte & Ludwig

Donnerstag, 2. Februar 2017

Jumper...

Wer die letzten Tage auf meinem Blog vorbeigeschaut hat, konnte bei meinem Beitrag zur Farbe "grün" im Rahmen der #12colorsofhandmadefashion schon einen kleinen Blick drauf erhaschen - meinem Jumper. Das ist der neue Schnitt von FinasIdeen mit wahlweise den Trompetenärmeln oder einem Schlauchkragen. Oder, wenn man mag, auch beidem... Und seitlichem Schlitz und VokuHila.
Ich  habe mich für die schlichteste aller Varianten entschieden - nämlich die ohne allem. Aber schlicht muss weder einfach, noch langweilg sein, nicht wahr?


Ich habe entsprechend der Maßtabell eine 36 gewählt und keine Anpassungen gemacht. Von der Weite und Länge finde ich das Oberteil für mich wirklich optimal. A propos Länge- ich habe mich für die kurze Version entschieden. Wobei kurz relativ ist. Die lange Version ist nochmal deutlich länger und perfekt für Leggings und Jeggings...


 

Beim Ausschnitt habe ich mich für den größeren der beiden Möglichkeiten entschieden.



Um den cleanen Look zu behalten, habe ich den Beleg, der übrigens im Ebook enthalten ist, etwas anders gearbeitet als im Ebook vorgesehen. Den Beleg habe zu erst versäubert damit er sich später nicht aufrollt und aufträgt. Nach dem Annähen habe ich die Nahtzugabe an den Beleg festgesteppt und anschließend den Beleg händisch mit dem Saumstich rundum locker fixiert.
Wie man sieht, sieht man nichts.
Wenn ihr gaaanz genau hinschaut, könnt ihr die Fixation innen am untersten weißen Streifen erahnen. Wichtig bei der Methode ist, dass ihr ein Garn verwendet, dass eurem Hauptstoff sehr ähnlich ist.


Die Ärmel sind so lang wie der Stoff es hergab. Ich sollte es wirklich mal lernen, dass 1 Meter Stoff für Langarm bei mir nicht ausreicht...

Damit mein Strickoberteil nicht ganz so simpel daher kommt, habe ich es am Ärmelsaum noch mit einem Leder-Ösen-Akzent gepimpt. Das hatte ich schon häufiger gesehen und fand ich toll. Allerdings passte es bisher noch nie wirklich... Leider habe ich beim Ösen festdrücken nicht richtig aufgepasst und der Lederstreifen sitzt etwas schief und lässt sich auch nicht mehr gerade drehen. Naja- wir üben das noch mal ;-)

Dafür ist mir meine eigentliche Challenge, möglichst sämtliche Streifen passgenau zu treffen, geglückt. Nicht überall 100% perfekt, aber für mich perfekt genug um drüber hinweg zusehen. Und getragen fällt es schon dreimal nicht auf... ;-)


Ich freue mich sehr über meinen Jumper und möchte jetzt bitte Früüüüühling. Sofort!
Denn ich ahne, dass er wirklich Potential zum Liebliegsteil hat. Aber momentan ist es noch viel zu frisch für. Leider...

Und weil der Jumper genau das Jersey-Oberteil ist, welches ich mir genau aus dem Stoff, nur nach eigenem Schnitt für meine Mini-Garderobe nähen wollte, darf es die Skizze auf meiner Mini-Garderoben-Zusammenstellung ersetzten.



Weiter geht es mit dem Victoria Blazer von By Hand London. Das wäre nämlich eigentlich mein Februar Projekt gewesen, hätte sich das Probenähen nicht reingeschummelt ;-)

Ich ahne schon- es wird ein Spaß die schmalen Streifen ohne flimmern zu fotografieren...

Verlinkt mit: Rums
Schnitt: Jumper von FinasIdeen, kurze Version, größerer Ausschnitt
Stoff: Strickstoff vom Stoffmarkt