Dienstag, 22. März 2016

Streifen-Aiko

Dass Jenny von exclamation-point für die Aktion #12lettersofhandmadefashion den Buchstaben "A" zog, kam mir sehr gelegen. Der Stoff für eine Frau Aiko lag schon bereit.
Kurz hatte ich überlegt ob es nicht doch das A-Linien-Kleid wird, aber nach der recht aufwenigen Jeans war mir mehr nach einem schnellen Projekt. 4 Schnitteile, Säume-fertig!


Der Stoff hatte es mir im Laden direkt angetan. Streifen und Lila melange... Ich wusste sofort das es eine Frau Aiko werden würde. Ich mag nämlich das Bild, dass sich durch die Streifen und den gegensätzlichen Streifenlauf ergibt...


Ein bisschen (ok, ein bisschen sehr) stolz bin ich auf den Verlauf der Streifen. Nachdem ich beim Zuschnitt ein bisschen murks gemacht hatte, hatte ich beim Nähen das Schlimmste befürchtet. Aber meine Sorgen waren unbegründet. Der Murks war geringer als befürchtet und durch den schweren, quasi undehnbaren Stoff trafen sich die Streifen auch auf Anhieb



Was das genau für ein Stoff ist, war beim Kauf völlig nebensächlich, daher überlege ich nun im nachhinein, was ich da wohl trage. Der Stoff ist gestrickt, von beiden Seiten gleich, fällt schwer und ist nur minimalst dehnbar... Er fühlt sich an wie Baumwolle und ist angenehm auf der Haut... Habt ihr eine Idee was das sein könnte?

Ich hab an dieser Aiko einiges angepasst. Man lernt ja dazu. Da mir bei meiner Sweat-Aiko der Ausschnitt zu weit war und der Pulli für meinen Geschmack etwas zu sehr oversize ist, habe den Bruch um 3cm nach innen verlegt. So ist der Pulli insgesamt 12cm schmäler geworden und ist dennoch reichlich. Verlängert habe ich ihn auch wieder um 5 cm. Bauchfrei ist einfach nicht meins...
Auch die Ärmel habe ich wieder auf normal lang verlängert und wesentlich enger genäht. Insgesamt bestimmt 3 cm.


Der Pulli ist weit genug um ihn wirklich als dünnen Pulli über ein T-Shirt/ Langarmshirt zu tragen, aber dennoch fühle ich mich darin nicht verloren. Auch passt nun die Ausschnittweite für mich. Je nach T-Shirt lunst es nicht am Ausschnitt heraus. Und wenn doch, den farblich passenden Loopschal habe ich sogar schon im Schrank...


Verlinkt mit RUMS, #12lettersofhandmadefashion
Schnitt: Frau Aiko von Schnittreif
Stoff: Stoffladen

Dienstag, 1. März 2016

Einmal Pulli für den Mann...

Endlich war mein Mann auch mal wieder dran mit benäht werden. Das passiert leider viel zu selten. Und wenn er mal einen Wunsch äußert, dann muss er sich auch noch in Geduld üben. Schande über mein Haupt...
Schon nach dem gelben "Steam Punk"-Äffchenpulli äußerte er den Wunsch auch so einen haben zu wollen. Irgendwann, als die nächste Stoffbestellung anstand - und das kommt nicht sonderlich häufig vor - durfte er sich einen Sweat aussuchen. Die Wahl viel auf ein Sommersweat in smaragtgrün. Einen guten Geschmack hat der Mann ;-)
Und dann kam das Probenähen für den BasicPulli und dann die ein oder andere Kleinigkeit dazwischen...
Aber jetzt! Jetzt habe ich mir die Zeit genommen und ihm seinen Wunsch erfüllt!

Die Ansage war, ein Hoodie ohne Kapuze, aber mit Kragen, ohne Beuteltasche.
Als Basis diente das Schnittmuster Rolli von AnniNanni. Das ist ehrlich gesagt nicht so wirklich der Burner. Schon beim zusammenkleben der Ausdrucke habe ich geflucht. Genäht habe ich XXXL. Nicht sonderlich schmeichelhaft für jemanden der normalerweise XL bzw. XXL trägt. Und das meistens nur wegen der Ärmellängen... Und wer hätte das gedacht, dass ausgerechnet die sonst immer zu kurzen Ärmel viel zu lang waren. Ich habe sie um 9 (!)cm gekürzt und um 7 cm enger gemacht. Und sie sitzten immer noch locker. Auch die Gesamtlänge war reichlich. So dass ich auf das geplante Bündchen verzichtet habe und stattdessen ein Bündchen für Faule gemacht habe.


Damit der Raglanpulli nicht völlig lahm daher kommt, habe ich die Teilung des Steampunk-Pullis auf das Schnittmuster übertragen und „gefake-covert“. In meinem Fall heißt das, dass ich mit der Overlock die Schnittteile links auf links zusammen genäht habe. Und zwar nur mit drei Fäden. Die rechte Nadel habe ich herausgenommen. Anschließend die Nahtzugabe ordentlich gebügelt und abgesteppt, so dass die untere Seite des Nahtbildes sichtbar ist. Das wollte ich schon immer mal ausprobieren! Und ich find's cool. Mein Mann zum Glück auch. Das werde ich sicherlich wieder anwenden...
Vielleicht versuche ich mich beim nächsten mal am Flatlock-Stich. Aber das habe ich mich auf so langen Strecken nicht getraut ohne vorher zu üben.

 

Den Kragen habe ich überlappend genäht und damit er den nötigen Stand bekommt, den Rest vom Putzlappen, den ich für meinen Kragen genutzt habe verwendet. Eigentlich wollte ich die Ösen gerne auf der anderen Seite haben, damit die Bänder ein Gegengewicht zur seitlichen Teilung sind - aber scheinbar habe ich nicht richtig aufgepasst. Naja, so schaut es auch ganz gut aus...

Die Kordeln- man könnte sie auch Strick nennen- waren ein wahrer Glücksfund. Gefühlt hatte ich das gesamte Internet nach dicken Kordeln, also mehr als 4mm, abgesucht. Nichts. Also versuchte ich mein Glück Offline. Und siehe da ich wurde fündig. Viele unterschiedliche Kordeln und Seile waren in der Nautikabteilung des Baumarktes zu finden. Ich entschied mich für die 12mm Stärke. 8mm hätten es wohl auch getan, aber so sehen sie zu mindest alles andere als fipsig aus.


Und weil ich schon mal im Baumarkt war, schaute ich noch schnell in der Elektroabteilung vorbei und fand auch noch farblich passende Schrumpfgummis für meinen Kordelabschluss.
Das Gummi schrumpft unter Hitzeeinfluss bis maximal 50 %. Schrumpfgummis lassen sich wirklich simpel verarbeiten. Gummi auf die richtige Länge schneiden, über die Kordel stülpen, z.B. über einer Kerze erhitzten und aufpassen, dass man das Gummi nicht ankokelt. Fertig. Jetzt kann sich die Kordel nicht mehr aufribbeln.



Mein Mann mag seinen neuen Pulli sehr gerne und trägt ihn wirklich regelmäßig. Darüber freue ich mich sehr. Vielleicht darf ja nun öfters mal ein von mir genähter Pulli in seinen Schrank wandern. Allerdings wohl nicht mehr nach diesem Schnitt. Welche Schnitte näht ihr so für eure Männer?


Stoff: smaragtgrüner Sommersweat von Königreich der Stoffe
Schnitt: Rolli von AnniNanni