Sonntag, 24. April 2016

Alte Pfade, neue Wege...

Heute wird es persönlich. Und lang.
Ich habe meinen Kleiderschrank ausgemistet. Aber so richtig. Bei vielem hatte ich das Gefühl, dass es nicht (mehr) zu mir passt. Oder schlecht saß.

Früher habe ich immer einfach was angezogen. Ausschließlich dunkelblaue Jeans und meist kombiniert mit einem engen (Langarm-) Shirt. Nicht, dass ich lotterhaft rumgelaufen wäre, aber um Mode oder Stil habe ich mich wenig gekümmert. 
Dann kamen die Kinder und mein Leben fing an sich zu verändern. Ich fing an mich zu verändern. Ich habe meinen Sport an den Nagel gehängt und das Nähen für mich entdeckt. Anfangs für das Äffchen, irgendwann für mich.

Die ersten Kleidugsstücke für mich waren simple T-Shirts, was sonst! Die Stoffe kamen ausschließlich vom Coupontisch vom Stoffmarkt. Gekauft wurde was gefiel, ohne dass ich mir groß Gedanken gemacht hätte, ob es mir steht oder sich in die bestehende Garderobe einfügt. Aber umso mehr ich nähte, desto mehr stiegen auch meine Ansprüche. An die Schnitte. An mich. Und das, was ich für mich nähe, auch wirklich ich bin. Gerade beim Nähen habe ich doch genau diese Möglichkeit.

Mittlerweile fließt ziemlich viel Zeit in ein Kleidungstück. Dabei steckt die Zeit nicht unbedingt im Nähen an sich, sondern auch viel Gehirnschmalz.
Ich verändere die Schnitte so, dass sie nicht nur möglichst gut sitzten, sondern auch komplett meiner Vorstellung entsprechen. Dazu gehört auch die Auswahl der Materialien und die Frage, wie kann ich das kombinieren? Passt das in meinen Kleiderschrank? Steht mir das? Bin das wirklich ich? Oder mag ich das nur nähen, weil ich so was in der Art auf irgendeinem Blog/Foto gesehen und als toll empfunden habe...?

Dieser Anstoß an das bewusster Nähen ist nicht zuletzt durch die Aktion "my spring essentials", die ich letztes Jahr vorallem bei Lena und Elke verfolgt habe, entstand. 

Gerade die Frage "wer bin ich?" hat mich sehr beschäftigt.
Früher habe ich mich vorallem durch meinen Sport definiert. Aber ohne Sport? Was bleibt da? Muddi? Ja, bin ich! Aber mich über meine Jungs zu definieren? Nein, sicherlich nicht! Ich liebe meine Jungs, aber ich liebe (meistens ;-) ) auch meinen Job. Und zwar so sehr, dass ich die beiden male schon nach einem halben Jahr zurück in den Beruf gekehrt bin, wenn auch nur für ein paar Stunden die Woche. Und nicht zuletzt bin ich auch Frau. Weiblichkeit ist zwar definitiv nicht das Wort, worüber ich mich definieren würde – weder optisch noch vom Charakter her. Aber dennoch...

Nachwievor geblieben ist meine Liebe zur Natur.

Mount Cook, Neuseeland, 2011
Härlöv, Schweden, 2015

Dem Draußen sein, der frischen Luft. Natürlichkeit.
Ökotante? Ja! Bin ich! Nicht im Übermaßen, aber ja ich bin Öko.
Alternativ? Nicht unbedingt. 
Modern? Jein. In Bezug auf den Job, auf jeden Fall. Einstellungsmäßig sicher auch, aber modisch gesehen nein. Ich liebe ein Hauch von Retro, Vintage...

Und was heißt das für das Nähen?
Ich mag für mich einen natürlichen, lässigen, legèren, etwas chicen Stil. Eher reduziert und klar. Mit feinen Details. Nicht zu verpielt. Man wird bei mir eher keine Rüschen, Blümchen, Puschärmel etc. finden. Aber Muster durchaus gerne. Solange sie grafisch sind. Lieber klein bis mittelgroß als groß. Streifen und Punkte...


Bei den Stoffen mag ich es gerne natürlich. Baumwolle, Viskose, Wolle / Walk (oh Wunder ;-)) und Leinen. Lieber weichfallend und fließend. Lieber Strick, als Sweat. Bei der Frage ob lieber Webware oder Jersey geht die Tendenz zu Webware.

Und bei den Farben? Schwieriges Thema... Ich liebe Farbe! Nicht zwangsläufig bunt, aber Farbe. Immer wieder habe ich mich an Pastelltönen versucht. Aber abgesehen davon, dass sie mich blass machen, bin das irgendwie nicht ich...

Habe ich einen Stoff oder Kleidungsstück in einer Farbe gesehen die mir gefiel, wurde er gekauft. Farbe ist bei mir auch sehr stimmungs- und saisonabhängig. Im Frühling und Sommer eher klarere, hellere Farben, im Herbst und Winter dunkler und gedeckter...

Dennoch tauchte immer wieder bei mir die Frage auf – welche Farbe steht mir wirklich? Ich investiere soviel Zeit in das Nähen, da möchte ich die Sachen auch hinterher tragen. Sie sollen keine Schrankleichen werden, weil sie sich entweder schwer kombinieren lassen oder ich doch nicht ganz wohl darin fühle. 

Natürlich habe ich mich mit dem Thema Farbtypen auseinander gesetzt. Ich selbst hab mich eher in der warmen Farbgruppe gesehen. Und diese Internettests haben mir immer wieder "Frühling" als Farbtyp ausgewertet. Aber ich habe doch blau-graue und somit kühle Augen und braun werde ich auch nicht sonderlich... Und dann heißt es für den Frühling: "kleiden Sie sich zart". Pastell geht bei mir, wie gesagt nicht. Aber Herbst? Da sind zwar durchaus Töne dabei die mir zusagen, aber irgendwie fühle ich mich da auch nicht zu Hause. Die vielen Farbkarten im Netz waren mir nur bedingt hilfreich. Abgesehen davon, dass viele Farben am Monitor und in kleiner Flächen, neben anderen Farben stehend, anders wirken als als ganzes Kleidungsstück in real, gibte es auch viel widersprüchliche Farbkarten. Was in der einen Farbpalette eines Farbtyps als No-Go bezeichnet wird, ist in einer anderen Palette (von einem anderen Hersteller, Website betreiber etc.) mit aufgeführt. Wie soll man daraus schlau werden?

Und weil diese Unsicherheit schon eine ganze Weile in mir rumgährt und ich selbstständig nicht auf einen grünen Zweig kam, ließ ich mir zum Geburtstag eine Farberatung schenken.

Nach gewisser Recherche entschloss ich mich für Melanie Werner. Jemand aus der Nähe und endlich mal jemand der mal moderner daher kommt. Nicht so angestaub, leicht esotherisch... 

Gerne mag ich euch kurz von der Beratung berichten.
Der Tag war perfekt. Die Jungs waren betreut, es schien die Sonne, ich freute mich auf den Termin und war gespannt auf das Ergebnis. Optimale Bedingungen...
Ich nahm am Tisch platz, so dass ich vor einem kleinen Spiegel im Gegenlicht saß. Bekam eine weiße chice Einweghaube über die Haare, damit die Haarfarbe erstmal keinen Einfluss auf den Farbtyp nimmt und eine reinweißes Tuch über die Schultern um auch die Kleidung zu neutralisieren.

Als erstes wurde mir ein müllabfuhr-orangenes Tuch um den Hals gelegt. Es war faszinierend zu sehen, wie diese Farbe in mein Gesicht strahlte und ich plötzlich mindestens 3 Nuancen brauner aussah. Es folgte ein knall pinkes Tuch. Holla! Ich sah aus wie nach einer durchzechten Nacht und mindestens einem schelchten Bier zu viel... Es folgte abwechselnd eine warme auf eine kalte Farbe. Braun zu schwarz. Warmes rot zu kaltem rot. etc. Der Direktvergleich zeigte es ganz klar. Meine Einschäzung dass ich ein warmer Farbtyp bin, stimmte also schon mal. Anschließend musste noch unterschieden werden ob eher die dunkleren, tieferen Herbsttöne oder die klareren leuchtenderen Frühlingstöne. Auch hier wurde abwechselnd ein Herbst- und ein Frühlingstuch um mich herum gelegt. Ein tiefes senfgelb zu einen eher krokusgelb. Ein schokobraun zu einem rehbraun. Diesmal war das Ergebnis nicht so eindeutig. In den Herbstfarben wirkte ich müder und älter als im Frühling. Aber es gab durchaus auch Überschneidungen. So war z. B. das helle olive aus der Herbspalette gut.
Besonders herausgestochen sind allerdings drei Farben. Das Krokusgelb, ein Apfelgrün und absolut die Top Farbe: Koralle. Uff! Das knallt!

Ganz überraschend ist das Ergebnis nicht. Passt es doch zu meiner Farbenliebe... Irgendwie scheint es doch in einem drinne zu stecken...

Bei den Pastelltönen geht bei mir aprikot, ivory/wollweiß/champagner gut. Vorallem in Kombination zu einen greige/dunklen taupe, aber auch zu marine.
Bei den dunklen Basicfarben geht bei mir sehr gut marineblau, dieses dunkle taupe (quasi anthrazit mit braun gemischt) und rehbraun bzw. congnac. Als Schmuck kann ich neben gold durchaus auch silber tragen. Da ich kühle Augen und Augenbrauen haben. 

Zum Glück kamen bei der Beratung keine großen Überraschungen heraus. Dennoch bin ich sehr froh dass ich die Beratung gemacht habe. Es bestärkt mich darin, dass der neue Weg den ich für mich eingeschlagen habe in die richtige Richtung geht. Das die Farben die ich mag, auch wirklich die richtigen für mich sind. Dass ich erhobenen Hauptes und selbsicher als Farbklecks bei einer Weiterbildung zwischen dem Einheitsbrei der in gedeckten Farben gekleideten Architektenkollegen sitzen kann.
Auch wenn ich es farbig mag, muss ich bei so starken Farben drauf achten, dass ich es nicht zu bunt treibe. Klar geht Colour Blocking, aber das ist nicht so meins.

Der Kleiderschrank als Farbschema in Anteilen.
Und wie ihr seht, ist mein Kleiderschrank wirklich bunt. Und ich mag bunte Shirts, Blusen und Kleider. Sehr gerne trage ich petrol/türkis, lila aber auch gelb. Das ist hier der größte Anteil. Gelb brauche ich definitiv mehr. Aber momentan tue ich mir noch schwer mit dem Kombinieren.

Ob ich apfelgrün tragen werde, bleibt abzuwarten. Vielleicht wenn ich den perfekten Stoff finde... Ich mag zwar die Farbe, habe sie bisher jedoch nicht als Bekleidungsfarbe für mich in betracht gezogen. Alles was ich an grün da habe, ist deutlich dunkler... 
Und koralle? Das gehört für mich zu rosa und ist irgendwie sehr Mädchen. Also außerhalb meines Beuteschemas. Aber das Ergebnis war eindeutig. Das Bedarf keiner Diskussion! Die Farbe muss Einzug bei mir erhalten. Bisher habe ich nur ein Teil (gerade erst geschenkt bekommen) in der Farbe. Davon brauche ich mehr. Vorallem weil die Farbe, im Gegensatz zu gelb, kombinationsfreudig ist. Allgemein könnte der Rotanteil in meinem Schrank deutlich größer sein...

Aber die Beratung hat auch gezeigt, dass ich nicht immer knallen muss. Dass es durchaus hellere/pastelligere Töne gibt die mir stehen. So kann ich mir für mich durchaus Oberteile in vanille oder gar abrikot vorstellen. In Kombination mit Jeans kann es wunderbar sommerlich lässig wirken. Oder als Bluse zu Cardigan oder Blazer bürotauglich sein, wenn es mal etwas seriöser sein soll...
In den Farben habe ich bisher gar nichts. Bisher habe ich, wenn es deckt sein sollte anthrazit, hellgrau oder weiß getragen. Ganz ok, aber nicht optimal. 
Es fehlt vorallem an marineblauen, mittelbraune, wollweiße Cardigans und Jacken. Die sind bisher fast ausschließlich grau. Aber auch an schlichten pastelligen Oberteilen fehlt es.
Ich muss wirklich an meiner Basisgaderobe arbeiten... Dann lassen dich die bunten Shirts, Blusen und Kleider auch besser kombinieren...

Bei den Hosen (Stapel links oben) bin ich in diesen Basisfarben dank meiner Chino und meiner Jeans schon recht gut ausgestattet. Was auch ganz arg mangelt sind Röcke. Ich besitze genau einen!

Jetzt, nachdem meine Farben quasi "amtlich" bestätigt sind, traue ich mich an größere, schon länger schlummernde Projekte. 
Und ich kann euch gar nicht sagen, wie mein Kopf gerade wieder überquilt von neuen Ideen, Stil- und Kombinationsmöglichkeiten...

Ich fürchte aus einer capsule wardrobe wird erst mal nichts. Aber dadurch dass ich jetzt in einer Farbgruppe bleibe, wird es mit Kombinieren deutlich einfacher werden. Und auf kurz oder lang wird sich zeigen in welchen Farben und Kombinationen ich mich wirklich wohl fühle. Vielleicht schaffe ich dann den Kleiderschrank weiter zu reduzieren...

Puuuh, was ein Roman! Ihr habt es geschafft. Vielen Dank an alle die es bis hierher durchgehalten haben.

Dienstag, 19. April 2016

Lässig in Jeans...

Für das Äffchen gab es schon vor einer ganzen Weile eine Ludwig Lässig. Sie gab es sogar schon auf dem Blog zu sehen, allerdings habe ich sie euch noch nicht vorgestellt.
Warum? Ganz einfach. Damals war sie zwar schon schwer beliebt (außer beim Papa- der findet sie fürchterlich beim über die Füße bekommen...), allerdings fiel sie doch einiges zu groß aus. Daher habe ich mir die Hose noch einmal vorgenommen und an den Oberschenkeln gut 1,5cm weggenommen und zu den Knien auslaufen lassen. So ist sie an den Waden nicht noch enger.


Dass sie zu lang ist, finde ich nicht tragisch. Im Gegenteil. So wächst sie länger mit. Und ich mag den Umschlag sehr gerne. Und damit die Naht außen schön ordentlich aussieht, habe ich sie mit selbstgemachten Schrägband, passend zu den Innentaschen, eingefasst. 


Ein Nachteil des Umschlags ist jedoch, dass die Hose nicht mehr in die Schuhe passt. Und dadurch dass das Äffchen gerade knöchelhohe Schuhe trägt und der Stoff relativ steif ist, wird die Hose etwas hochgeschoben und sitzt auf den Bildern nicht so gut wie barfuß, in Schlappen oder bei den Vorgängerschuhen... Aber die Hose wird sicherlich die Schuhe überleben. Denn genäht ist sie aus einer alten Opa-Jeans. Einer richtigen festen Männerjeans. Ohne Elasthan, Poyester oder ähnliches. Dadurch ist sie wirklich robust und übersteht (bisher) jegliches toben. Auch wenn es den Knien mittlerweile ansieht...


Zu nähen ging es trotz- oder wegen?- des festen Jeansstoffs gut. Und da ich den Schnitt für mich schon genäht habe, war auch die schräge Knopfleiste kein Problem und recht schnell genäht. 
Natürlich musste ich sie zum Knöpfen machen. Nicht dass das Äffchen die Knöpfe öffnen würde (sie wird einfach runtergezogen), aber er mag Knöpfe richtig gerne.
Das Äffchen hatte diesmal viel Spaß beim fotografieren und hat viel Quatsch gemacht. So wurde mir berichtet. Denn diesmal habe ich die Männer nämlich alleine losgeschickt um die Fotos zu machen. Das haben sie doch ganz gut gemacht, oder?



Verlinkt mit CreaDienstag, Dienstagsdinge, HoT, Für Söhne und Kerle, Made4Boys, Alte Jeans-neues Leben
Stoff: alte Herrenjeans ohne Elasthan
Schnitt: Ludwig Lässig von Lotte&Ludwig

Mittwoch, 6. April 2016

Frühlingsblüschen...

Rechtzeitig zum Frühlingsanfang ist meine Bluse fertig geworden. Ironischerweise handelt es sich um den Schnitt Wintersonne von Lotte & Ludwig.
Eigentlich wollte ich die Bluse- wie so einiges anderes- schon viel früher genäht haben. Der Stoff lag schon seit dem letzten Stoffmarkt  Besuch im Winter bereit. Drei mal bin ich zurück zum Stand. Zwar hatte ich mich schon beim ersten Anblick des tollen Baumwollsatins verliebt- diese Farben und ein bisschen Retro... Also genau meins. Und auch was ich draus machen wollte war sofort klar...


Dennoch war ich unentschlossen. Und den Stoffverbrauch hatte ich auch nicht im Kopf... Optimistisch wie ich bin, habe ich 1 Meter mitgenommen. Tja, reicht leider nicht für Langarm- höchstens mit Manschette... Letztendlich habe ich es eh auf 3/4 Armlänge gekürzt und den Saum doppelt eingeschlagen und knappkantig festgenäht.


Die Ärmel waren ein Drama sag ich euch! Die werden geschlossen, mit etwas Einhaltung eingenäht. Soweit so gut. Dann kam die erste Anprobe und Ernüchterung machte sich breit...
Optisch top, Bewegungsfreiheit flop! Arme heben oder nach vorne ging kaum. Sofort spannte es. Also Ärmel überprüfen, aber die saßen richtig rum. Ärmel versuchsweise andersherum eingesetzt - besser, aber man sah, dass was nicht stimmte. Also wieder abgetrennt und wieder richtig herum- Kniff auf Kniff- eingenäht. Diesmal jedoch ober ohne Einhaltung damit ich  unten möglichst tief komme. So hat der Körper unten an der Seitennaht mehr Nahtzugabe und der Ärmel nur noch 7mm, aber ich kann mich einigermaßen bewegen. Aber bei einigen Bewegungen schneidet es immer noch am Rücken und unter dem Arm ein.

Sorry für die miese Qualität, das war ein nächtliches Anprobefoto...
Auf dem Bild kann man das Problem erahnen. Hier sieht man wie sicht unter meinem rechten Arm Falten bilden. Und das obwohl der Schnitt durchaus für Webware geeignet ist und ich sogar die nächst größere Größe genäht habe.

Jetzt die große Gretchenfrage- hätte ich vorher sehen können? Wie hätte es richtig gehört? Meiner Meinung nach ist für mich das Armloch nicht tief genug und ragt zu sehr in den Arm. Sprich, der Ärmel müsste breiter und länger sein. Zu so Problemen gibt es doch sicherlich schlaue Lektüre.... An die Anpassung von Ärmeln habe ich mich noch nicht rangetraut. Das ist doch komplexer als verlängern, verschmälern, Abnäher oder Taille versetzten...

Auch der Halsausschnitt/Schulternaht hat bei mir seltsamerweise nicht gepasst. Bei der minimalsten Bewegung stand der Stoff ab (Siht man auch auf dem obrigen Foto gut). Dabei hat sich Bereich im Vergleich zum Mittsommerschnitt nicht verändert... Ob es am Stoff lag?
Nachdem ich am Hals vorne und hinten je 1cm weggenommen hatte und zu den Armen hin ausgemittelt hatte, war das Problem behoben. 

Der Rest lief dann zum Glück gut.
Die Brustabnäher sind perfekt in ihrer Position. Da hat die Anpassung gut geklappt. 


Den Zipper im Rücken (ist nicht im Ebook erhalten) hatte ich sofort beim Anblick des Stoffes vor meinem inneren Auge, stammt von einer alten aussortierten Männerjeans. Er ließ sich anstandslos einnähen. Allerdings ist mein Schlitz etwas zu kurz geraten, so dass der Stopper nicht mehr sichtbar ist...


Auch gab es trotz Zippers mit dem Beleg keine Probleme (auch wenn ich hier etwas ordentlicher hätte nähen können, oder zu mindest das Garn wechseln...)
Den habe ich übrigens in der Schulternaht und vorne punktuell händisch fixiert. Sonst wäre er immer wieder hochgeklappt.



Hier einmal die Bluse auf dem Bügel. Man sieht hier schön den Beleg. Mir gefällt der Mustermix, auch wenn ihn niemand sieht- ich weiß dass er da ist...
Außerdem sieht man die leicht ausgestellte Form und dass der Saum hinten hinten ca. 3 cm länger ist als vorne. Ich habe mich für einen klassisch geschwungenen Blusensaum entschieden. Dann sieht es auch nicht in der Hose steckend - hier übrignes kombiniert mit der selbstgenähten Jeans - und unter dem Pulli / Jacke herausschauend nett aus.


Wenn man genau auf die letzten Fotos sieht, kann man erahnen, dass die vordere Rundung etwas wiederborstig ist und sich umklappt. Da muss ich noch einmal ran....

Generell würde ich gerne an die Bluse noch einmal ran. Sie hat nämlich definitif potential zum Lieblingsteil, wenn die Sache mit den Ärmeln nicht wäre.... Also zur Hilfe, zur Hilfe! 


Verlinkt mit MeMadeMittwoch, 12lettersofhandmadefashion, #DIYyourCloset
Schnitt: Wintersonne von Lotte & Ludwig
Stoff: Baumwollsatin Stenzo