Mittwoch, 26. April 2017

Girlfriend-Jeans...

Im April stand für meine Garderobe das Projekt Hose auf dem Programm. Dafür hatte ich mir die Girlfriend von Schnittherzchen heraus gesucht.


Der Wunsch nach einer solchen Hose bestand schon seit ca. 1,5 Jahren. Seitdem ich im Laden mal eine solche Hose an hatte. Sie saß echt super, allerdings ging die Hose nur bis zu den Knöcheln. Der Verkäufer meinte, das gehört so. Das mag sein. Aber ich mag knöchelfrei nicht leiden. Höchstens im Hochsommer, hochgekrempelt... Daher bleib die Hose im Laden und ich kaufte stattdessen das Schnittmuster "Girlfriend".


Und schob das Projekt lange, lange vor mich her. Die Kritiken waren eher so naja. Von vielen Anpassungen war die Rede. Davor hatte ich Respekt.
Und ja, viele Anpassungen waren nötig um zu dem Ergebnis zu kommen, welches ich euch heute zeige. Die Hose war am Poppes viel zu groß. Also viel, viel, viel zu groß. Gute 10 cm habe ich insgesamt an den unterschiedlichen Nähten weggenommen. Dabei hatte ich mich, wie im E-book beschrieben nach dem Hüftumfang gerichtet und mich, da ich zwischen zwei Größen stand, sogar für die kleiner entschieden.


Nach den Anpassungen rutschte sie zwar nicht mehr vom Po, aber es war die reinste Faltenlandschaft. Veränderte ich etwas an der einen Stellen, verschwanden die Falten um an einer andern Stelle wieder aufzutauchen... Immer und immer wieder. Das hat mich fast in den Wahnsinn getrieben... Wahrscheinlich hätte ich das Projekt auf unbestimmte Zeit in die Ecke gepfeffert, wenn es nicht für das Mini-Garderoben-Projekt gewesen werde. Daher war aufgeben keine Option.


Da ich durch abstecken und neu heften nicht weiterkam, beschloss ich meinen eigenen Jeans-Schnitt drüber zu legen. In der Taille hätte ich die Girfriend eh nie getragen. Daher hatte ich schon gleich den Bund auf 6 cm Höhe gekürzt... Und weil ich eh schon am ändern war, habe ich am vorderen Schnittteil ca. 2 cm von der Höhe weggenommen. Die riesen Taschenöffnung sahen an mir einfach bescheiden aus. Und siehe da, da saß die Hose plötzlich. Sicherlich nicht perfekt, aber tragbar. Und sogar sehr angenehm tragbar. Daher habe ich ihr ihre Zickereien bei ihrer Entstehung schon (fast) wieder vergeben.


Die Taschen saßen nach den Anpassungen natürlich überhaupt nicht mehr an der richtigen Stelle. Also habe ich auch sie wieder abgetrennt. Und habe sie auf meine normalen Taschenposition gesetzt. Das ist ca. 5 cm höher als im Schnitt vorgesehen. Grundsätzlich würde ich euch eh empfehlen die Taschen erst festzunähen wenn die Hose fertig ist und auf eurer "Schmeichelposition" zu achten.

Endlich konnte ich mich an den schönen Teil des Projektes - den  Details - machen. Ich entschloss mich für Ziernähte mit Jeansgarn in blau und Akzentnähte in beige.


Die vorgesehenen Gürtelschlaufen waren mir zu breit. Also habe ich die Breite der Schlaufen einer Kaufhose abgenommen und die Größe vor dem annähen mit meinen Gürtel getestet.
Außerdem noch ein bisschen aufgepimpe mit kupferfarbene Nieten und Knöpfe...

Und zuletzt ein SnapPap-Blanko-Label. Wie bei echten Jeanshosen eben...

Auch wenn mich die Jeans beim Nähen wirklich sehr geärgert hat, gibt es auch ein paar Punkte die durchs ganz gut waren. Z.B. hat die Beinbreite bei mir gut gepasst. Sie sitzt körperbetont, aber deutlich lockerer als die engen Jeans die ich sonst trage. Und nachdem ich sie jetzt ein paar Tage getragen habe, hat der Jeansstoff noch mehr nachgegeben... So soll das doch bei Girlfriendhosen. Sagt zu mindest das Internet ;-)


Auch die Beinlänge ist gut. Sie ist im E-book mit 32" angegeben. Ich habe sie auf meine üblichen 34" zuzüglich Saum verlängert und finde die Länge passt so.


Und was mir auch noch gut gefallen hat, ist der Bund. Den hatte ich ja in der Höhe reduziert. Und er saß von Anfang an recht gut. Damit er wirklich schön in meinem Hohlkreuz anliegt, habe ich die Seitennaht des Bundes noch einmal geöffnet und vom hinteren Teil im oberen Bereich noch mal ein bisschen was weggenommen. So sitzt sie hinten optimal.


Mit der Girlfriend füllt sich nun das Feld „Hose“ in meinem Mini-Garderoben-Übersicht. Weiter sollte es eigentlich mit dem Jumpsuit gehen. Dafür fehlt mir allerdings noch der richtige Stoff. Und auf Schnittgebastel habe ich nach dem Jeansdrama aktuell wenig Lust. Dehalb werde ich wahrscheinlich die Shorts vorziehen.. Mal sehen...



Verlinkt mit MeMadeMittwoch, AfterWorkSewing, Ich nähe mir meine Mini-Garderobe2017
Stoff: Jeans-Stoff, Stoffmarkt Coupon
Schnitt: Girlfriend, Schnittherzchen


Dienstag, 11. April 2017

Mein kleiner Michel...

Heute gibt es nur einen schnellen Post von mir - das Äffchen ist (mal wieder) krank...
Mir ist aufgefallen, dass ich euch noch gar nicht sein Hemd gezeigt habe. Dabei trägt er es sooo gerne.
Wenn er es trägt, läuft er immer ganz stolz rum und sagt: "Schau mal Mama, wie chic ich heute bin"
Und er hat recht, finde ich. Er sieht darin zum knutschen, ääähhh chic meine ich natürlich, aus.... Wie der kleine Michel von Lönneberga...

Ich weiß, unscharf, aber das Bild musste sein...


Vor allem, wenn seine Haare etwas länger sind (und er wieder dringend zum Frisör müsste) und er seine heiß geliebte Apfel-Wende-Kappe trägt. Die hat er sich zum Geburtstag von mir gewünscht. Eine seite oliv-grüner Feincord mit Apfel-Appli und die andere Seite mit echten "retro" Äpfeln.


Aber zurück zum Hemd...
Wie beim Hemd vom Räupchen habe ich den Schnitt Lenni aus der Ottobre 6/12 als Grundschnitt genommen. Auch hier habe ich auf den Kragen verzichtet und die durchgehende Knopfleiste zu einer kurzen Knopfleiste umgebastelt. Und natürlich hat es auch Riegel zum hochkrempeln...
Lenni fällt Breit aus. Daher habe ich es in 104er Breite und 116er Länge (Ärmel in 110) genäht.


Außerdem habe ich die Punkte geändert, die mir am ersten Hemd nicht so gut gefallen haben.
So ist der Steg nur noch 1,5 cm hoch. Die Falten im Rücken nicht mehr rechts und links außen, sondern zusammen in der Mitte und die Passe hinten ist gedopplet.



Ich finde, der Aufwand ein Kinderhemd zu nähen hat sich gelohnt, oder? Alleine schon für dieses, „Mama, schau mal wie chic ich bin“....<3 <3 <3



Verlinkt mit: CreaDienstag, KiddiKram, Made4Boys, für Söhne und Kerle
Stoff:Baumwoll-Webware von Stoff & Stil
Schnitt: Lenni, Ottobre 2/12

Montag, 3. April 2017

Cambag Tessa geht auch für Männer...

... behaupte ich jetzt mal tollkühn. Zu mindest habe ich eine für den Mann zum Geburtstag genäht.
Er hatte sich - oh, wunder! - eine Schutzhülle für seine kleine Pocketkamera gewünscht. Und wenn mein Mann mal ein Wunsch äußert, dann erfülle ich ihn den sehr gerne. Denn seine Standard-Antwort auf, was wünschst du dir, ist: "nix"...

Die Stoffwahl war diesmal unglaublich einfach. Ich hatte gar nicht speziell nach einem Stoff für die Kameratasche gesucht, sondern eigentlich nach dem passenden Futterstoff zu meinem Victoria Blazer und da war lag er. Der perfekte Stoff. Oder was könnte besser zu einer Kamera passen als die große weite Welt?

Der Stoff ist ein wunderbar weicher Baumwollstoff mit Rapporten aus China, Amerika und Australien/Neuseeland. Und zu Neuseeland haben wir eine ganz besonder Verbindung... Könnte kaum besser passen, nicht?


Eigentlich war die Tasche komplett aus dem Baumwollstoff geplant. Und eigentlich wollte ich den Schnitt basteln, aber dann kam Resa mit ihrer Cambag Tessa um die Ecke. Genau diese Form hatte ich mir für die Tasche vorgestellt! Also kurzer Hand zum Probenähen beworben und Glück gehabt.

Damit die Tasche pünktlich zum Geburtstag fertig ist, habe ich mit ihr begonne. Meine rote Tessa war das zweite Modell. Auch hier habe ich wieder Größe 2 genäht. Denn so passt die kleine Pocketkamera, Portmonnaie, Handy und Schlüssel locker rein. Auf das Außenfach habe ich auf Wunsch des Mannes verzichtet. Den hatte ich nämlich im Vorfeld den Taschenschnitt vorgelegt, um sein ok gebeten und die Größe abgesprochen. Alles andere war geheim.


Also auch die Kombination mit dem olivgrünen Feincord und der dunkelbraunen Lederpaspel.

Den Gurt habe ich mit einer Lederlasche an den Rechteckring genäht. Der Gurt ist ebenfalls aus dem Feincord. Hier habe ich noch ein Kunstlederband auf genäht. Passend zu der Paspel...


Und zur Echtleder-Schleife an dem silber-metallisierten Reißverschluss von Snaply...


Das Futter ist übrigens auch aus dem grünen Feincord. Das ließ sich jedoch nicht fotografieren...
Apropos Futter...
Mein Mann wollte die Tasche gerne etwas gepolstert haben. Daher habe ich die Tasche drei mal genäht. Einmal Futter, einmal mit den Resten Thermolam vom Hipster-Rucksack und einmal der Oberstoff.
Der Oberstoff ist verstärkt mit Schabracke. Keine gute Idee. Das Zeug gibt zwar einen 1 A Stand, ist jedoch viel zu steif um ordentlich um die Rundung zu kommen und beim Wenden knittert er fürchterlich. Zum Glück ließ es sich durch bügeln wieder etwas beheben.
Jedoch war ich so mit dem Gezerre an dem steifen Zeug beschäftigt, dass ich nicht richtig auf die Schnittmarken geachtet habe. Tja, jetzt sitzt der Gurt unterschiedlich hoch...


Der Mann hat's bisher nicht bemängelt...
Die Tasche ist bei weitem nicht perfekt, dafür mit viel Liebe, Schweiß und Blut...

Auch wenn das auf dem Bild nicht mein Mann, sondern mein Schwager ist- ihr entsinnt euch, die Tasche war geheim,finde ich, dass sie meinem Mann sehr gut steht und durchaus männertauglich ist. Oder was sagt ihr? Damit kann sich Mann doch auf die Straße trauen, oder?

Verlinkt mit: CreaDienstag, DienstagsDinge, HoT, Söhne und Kerle, Taschen & Täschchen
Stoff: Eclectic Elements Expedition Multi" von Jim Holtz über Delta Fabrics, grüne Feincord Stoffmarkt, Reißverschluss von Snaply
Schnitt: Cambag Tessa von CreaResa