Donnerstag, 27. Juli 2017

Das ist nix für mich...

Mit so einer Aussage sollte ich zukünftig vorsichtiger sein...
Anfang des Jahres, als ich mich meiner Mini-Garderobe beschäftigt habe, schloss ich einen Rock für mich mit dem Satz "das ist nix für mich- weil trage ich nicht" aus. Und was zeige ich euch heute? - Genau, einen Rock. Und ich habe ihn an den richtig heißen Tagen diesen Sommer schon ein paar mal getragen... Hätte mir mal nicht jemand vorher sagen können, dass Röcke sich so super einfach tragen und sau bequem sind? Grade wenn es heiß ist?


Da musste mir wohl erstmal das richtige Schnittmuster begegnen...
Anfangs war FinasRock für mich halt ein Rock und somit für mich uninteressant. Bis nach und nach immer mehr Röcke auftauchten und ich seinem Charme doch erlag. Schlicht, unkompliziert und große Taschen!!!


Ich sag euch, die Taschen sind zu verführerisch zum Hände reinstecken - zumindest für Fotos...

Und schnell genäht ist der Rock übrigens auch. Er besteht aus 4 Bahnen und den dazwischen eingefassten Taschen. Oben wird er umschlagen, Gummi eingezogen und unten noch säumen. Fertig.

In meinem Fall habe ich ihn nach der ersten Anprobe noch um ca. 3 cm gekürzt. Saumzugabe hatte ich von Anfang an nicht vorgesehen, so dass er etwa 5 cm kürzer ist als vorgesehen. Nun endet er etwa eine Hand breit über dem  Knie.


Den Rock habe ich aus einem Chambray genäht. Der obere Faden ist in einem Dunkelblau, der untere Faden Aprikot. Dadurch erhält er, je nach Lichteinfall, einen wunderschönen changierenden Effekt. Auf dem oberen Foto kann man es erahnen... Sieht es nicht genial aus?

Zu dem Rock trage ich eine Art Bretonenshirt. In korall-weiß geringelt aus Viskosejerey.

Koralle - noch so ein "Das-ist-nix-für-mich". Bis zur Farbberatung Anfang letzten Jahres.
Seitdem hat sich in meinem Kleiderschrank viel getan und die Abteilung rot/orange/rosa ist mächtig gewachsen.
Ein bisschen geschummelt ist das Bild, weil ich euch meinen hummerroten Doufflecoat und meine Cambag Tessa untergejubelt habe und sich meine grüne Cheyenne und meine hellblaue Flamingo-Bluse in der befanden... Und nein, so ordentlich sieht es normalerweise nicht aus...


Falls es euch interessiert wie mein Kleiderschrank vor knapp 1,5 Jahren aussah bitte hier entlang...

Aber jetzt schnell zurück zum Shirt.
Als ich den Stoff bei Karstadt auf dem Wühltisch sah, hatte ich genau dieses Shirt vor Augen. Leichter U-Boot-Ausschnitt und 3/4-Arm.

Bei dem Schnitt handelt es sich eigentlich um ein Plantain-Shirt von Deer&Doe. Allerdings habe ich den Ausschnitt verändert. Die Weite zu den Schultern hin ist gleich geblieben, aber von der Tiefe des Ausschnitts ist kaum mehr was übrig. Gerade noch so, dass die Schlüsselbeine sichtbar bleiben...
Außerdem habe ich den Ausschnitt nicht wie vorgesehen mit Bündchen eingefasst, sondern mit Beleg gearbeitet und abgesteppt.  


Da mir bei meinem orange-weiß-gestreiften Plantain-Shirt, der Brustbereich etwas eng ist, habe ich diesmal bis zu unter dem Armloch eine Größe größer zugeschnitten und habe es zur Taille hin wieder auf die kleinere Größe auslaufen lassen.
Entsprechend habe ich auch auch die größere Armkugel eingenäht und habe den Arm auf die kleinere Größe auslaufen lassen. Beim Fotos sichten ist mir aufgefallen, dass am Oberarm doch etwas viel Stoff schlappert. Da muss ich noch mal ran...


Mal sehen, ob ich das noch vor meinem Urlaub schaffe. Denn die Kombi muss auf jeden Fall mit... Wenn sie nicht nach Urlaub, Strand und Meer aussieht, dann weiß ich auch nicht.


Verlinkt mit RUMS#12coloursofhandmadefashionfinasideenblog#ichnähemirmeineminigarderobe2017
Stoffe: Shirt: Viskosejersey, Karstadt, Rock: Chambray dark blue/aprikot, Stoffhandel 
Schnitte: abgewandeltes Plantain Shirt, Deer & Doe, Finas Rock, FinasIdeen

Donnerstag, 20. Juli 2017

Lavanda...

Seid ihr auch fleißig dabei eure Sommer-/ Strandgarderobe auf vordermann zu bringen? Ich schon. Bei mir klafften noch die ein oder andere kleine Lücke. So hatte ich tatsächlich kaum mehr Jerseytops im Schrank. Und der Strandurlaub steht quasi (endlich) vor der Tür...
Da kam mir der Probenähaufruf von Kristina aka Firlefanz für ihr Top/ Kleid-Schnitt Lavanda gerade recht. Der Schnitt hatte mir vor einem Jahr, als sie ihre erste Version davon zeigte und noch gar nicht vor hatte ein E-Book draus zumachen, schon super gefallen.

Der Schnitt zeichnet sich durch tiefe V-Ausschnitte vorne und hinten und die eigentlich körperbetonte Schnittführung aus. 
Eigentlich - da ich mich für einen Viskosejersey entschieden habe und er naturgemäß etwas lockerer fällt.  Und ich es auch nicht zu enganliegend mag. 


Am vorderen V-Ausschnitt wird über der Brust gerafft. Das sieht super feminin aus und mogelt meiner Brust ein bisschen was zu. Schadet hier nix ;-)
Aber wenn ich ehrlich bin, gefiel mir der Ausschnitt besonders gut an den Probenäherinnen die deutlich mehr Oberweite haben. Das Dekolté wird toll in Szene gesetzt...


Am Rücken hingegen wird nicht gerafft. Und der Ausschnitt ist auch nicht ganz so tief- auch wenn es nicht danach aussieht...
Die erste Frage meines Mannes war übrigens, als er mich von hinten sah, ob ich das Top richtig rum an hätte? Aber nachdem ich mich zu ihm umgedreht hatte und der die Raffung sah, war auch ihm alles klar...


Vor den Ausschnitten bzw. Trägervariante braucht ihr übrigens keine Angst zu haben. Man muss zwar akurat arbeiten. Aber wenn man langsam macht und sich am Ebook entlang hangelt bekommt ihr das schon hin. Ach, und ich fand es am leichter mit der Nähmaschine als mit der Ovi an den Trägern / Auschnitt zu arbeiten...

Mit dem Top (und einem weiteren Exemplar) fühle ich mich für den Urlaub nun ganz gut ausgestattet und hoffe natürlich auf spitzen Wetter.
Und auf richtige Hafenkulissen... Davor macht sich meine Lavanda sicherlich noch besser als vor unserem Industriehafen. So sehr ich ihn auch mag...
Übrigens - Lavanda gibt es bis Sonntag noch zum Einführungspreis...

Verlinkt mit Rums
Schnitt: Lavanda von Firlefanz
Stoff: Viskosejersey vom Stoffmarkt

Dienstag, 4. Juli 2017

Finn...

Das Äffchen hat mal wieder einen ordentlichen Schuss gemacht. Zack, waren plötzlich sämtliche Hosen zu kurz. Und fast alle kurze Hosen zu eng...
Zum Glück hatte ich schon einen groben Plan was ich für seine Sommergarerobe nähen wollte. So lag schon der Schnitt Finn von Finnley's bereit. In der Upcyclingkiste fand ich auch den passenden Stoff - eine alte Papahose aus einem Baumwoll-Leinen-Gemisch.


Die Außenseite sah quasi aus wie eine Jeans. Aber die Innenseite war normal gewebt. Inklusive der typischen unregelmäßigen Struktur vom Leinen. Da konnte ich nicht anders, als die Innenseite für die neue Hose nach außen zu nehmen...


Bei der Größen- / Modellwahl hatte ich leider einige Probleme. Da finde ich da E-Book leider unzureichend erklärt.
Das E-Book ist in Doppelgrößen aufgeteilt. Eigentlich kein Problem. Was ich aber nicht mag - ist der Rat, je nachdem wie dein Kind zwischen den Doppelgrößen steht, die Nahtzugabe weg zu lassen... Zu dem Thema hat Schnabelina wunderbare Artikel geschrieben. Was ich aber noch irritierender fand, war, dass es keine Maßtabelle gab. Auch wenn ich die Schnittteile vorher mit passender Kleidung vergleiche, hätte ich gerne eine Orientierung gehabt. Für das Räupchen nähe ich z.B. aktuell, je nach Schnitt, zwischen 92 bis 104... Und das Äffchen liegt mit seinen 106,5cm natürlich zwischen den Doppelgrößen 98/104 und 110/116... Letztendlich habe ich die längere Länge gewählt und zwischen den beiden Größen gemittelt und inkl. Nahtzugabe genäht...


So finde ich es eigentlich ganz schön. Luftig und pumpig, aber mein eher schmales Kind versackt nicht in seiner Finn...

Ansonsten bietet der Schnitt mehrere Optionen. Zum Beispiel gibt es die Version mit tiefen und mit "normalem" Schritt. Ich habe letzteres gewählt. Aber dass es diese beiden Optionen gibt, ist im E-Book nirgendwo erklärt (oder ich habe es trotz Suchen nicht gefunden). Sie sind lediglich im Schnitt eingezeichnet.


Ansonsten gibt es noch zwei unterschiedlich große Eingriffstaschen, die Cargotasche und Potaschen. Wenn ihr die Cargotasche näht, müsst ihr darauf achten dass sie entweder nicht zu hoch sitz oder den Taschenbeutel deutlich verkleinern. (Der Hinweis ist jedoch auch im E-Book enthalten)
Dadurch dass der Taschenbeutel in der Seitennaht mitgefasst wird, was grundsätzlich gut ist, weil so die Tasche nicht rausrutscht, habe ich beim Annähen der Cargotasche mehrfach den Taschenbeutel zu genäht. Obwohl ich ihn bestmöglich weggeheftet hatte... Da habe ich mich irgendwie ziemlich doof angestellt...
Die Cargotasche an sich ist nicht schwer. Es sind lediglich ein paar mehr Schnitteile. Aber dafür machen sie die Hose auch zu was besonderem...
 

Die Fake-Knopfleiste war hingegen ein Klacks und eine gute Möglichkeit mal wieder Kamp Snaps einzusetzten. Passend zu den Cargo-Taschen...
Auch der Beinabschluss mit eingezogenen Gummi ist einfach umzusetzten.


 Und die hintere Passe gab mir mal wieder die Möglichkeit meiner Paspelliebe nachzugehen. Die peppt die Rückeite noch einmal auf...

Auch wenn ich mir bei dem Projekt überraschend schwer getan / doof angestellt habe, bin ich, aber vor allem das Äffchen, mit der Hose sehr zu frieden. Sie scheint sich angenehm zu tragen.


Und ich habe ein Teil weniger in meiner Upcycling-Kiste, das Äffchen dafür eine tragbar Hose mehr im Schrank. Der Mann freut sich, dass seine ehemals Lieblings-Sommerhose nun ein zweite Leben erhalten hat. Eine Win-Win-Win-Situation sozusagen...

Verlinkt mit CreaDienstag, Made4Boys, Refashion - neue alte Lieblingstücke

Schnitt: Finn, Finnleys
Stoff: alte Baumwoll-Leinen-Hose