Dienstag, 11. Oktober 2016

#myfallessentials...

Das Thema Capsule Wardrobe fand ich seit der ersten Begegnung mit diesem Begriff spannend. Seinen Kleiderschrank reduzieren auf das was man wirklich braucht, regelmäßig trägt, ganz sein Stil und untereinander gut kombinierbar ist.  Klingt super, oder?
Mit dem Hintergedanken an so einen durchdachten Kleiderschrank habe ich im Frühling und Sommer für mich genäht. Denn sowohl der Platz in meinem Kleiderschrank, als auch meine Zeit ist begrenzt. Sowohl meine Nähzeit, als auch meine Zeit morgens beim Anziehen. Ich mag ordentlich aussehen, mir aber eigentlich keine/kaum Gedanken darüber machen müssen ob das nun zusammen passt oder nicht. 
Daher habe ich die meisten Nähprojekte lange mit mir herumgetragen bis ich es tatsächlich umgesetzt habe. Meist begann es mit einem Inspirationsbild von Pinterest oder einem Modeprospekt. Wenn mich dieses Bild nicht mehr losgelassen hat, habe ich versucht es zu analysieren. Was hat mich an dem Bild angesprochen? War es der Stil? Die Kombination? Ein spezielles Kleidungsstück? Passt es auch zu mir? Wenn ja, was muss ich machen um den Look zu erreichen? Habe ich schon Teile im Kleiderschrank die ich dafür brauche? Funktioniert z.B. das Oberteil auch ohne die Hose des Bildes? Würde es auch zu Hosen aus meiner Gaderobe passen? Denn ein "Folgenähen" wollte ich auf jeden Fall vermeiden.
Wenn mir spontan mindestens zwei passende Kombinatiosmöglichkeiten dazu eingefallen sind, habe ich mich weiter mit passender Stoff- und Schnittsuche beschäftigt. Im Vergleich zu den vielen Gedankengängen, waren die meisten Teile schnell genäht....

Ein gutes Beispiel ist mein Streifen-Shirt. Den Look hatte ich bei einer Bekannten gesehen. Den passenden Rock hatte ich noch in meiner Upcycling-Kiste und den Streifenstoff in meiner Stoffkiste. Ich mag Look. Aber der Rock ist zum kürzen wieder in die Upcycling-Kiste gewandert und ich habe das Shirt im Sommer zu allen meinen Hosen getragen oder gar unter einem Hemdblusenkleid...
Denn eigentlich sind Röcke nichts für mich. Und Kleider trage ich auch nur zu Ausnahmen. An bestimmt 95% der Tage im Jahr gibt es mich in Hosen.


Aber so mag ich das - wenn ein Teil möglichst viele Optionen mit sich bringt. Der eine Look hat für mich nicht funktioniert, dennoch ist es keine Schrankleiche geworden...

Allerdings muss ich gestehen, dass nicht alle meine Näprojekte so durchdacht waren. Das ein oder andere Teil ist auch impulsiv entstanden. Weil mir der Stoff so gut gefiel. Wie z.B. meine Flamingo-Bluse


Oder weil ich einfach mal ausprobieren wollte ob ein spezieller Schnitt / Stil mir steht... 
Aber auch die Teile haben mich weiter gebracht. Denn durch die Flamingobluse habe ich z.B. festgestellt, dass ich an mir durchaus gerne einen Hauch von  Extravagantz mag. 
Und woher soll man wissen ob einen ein spezieller Stil steht wenn man es nicht ausprobiert? Wie z.B. meine mittlerweile heißgeliebte Ludwig Lässig.


Insgesamt finde ich gerade das Thema Stil interessant. Aber schwierig. Und ich bewundere jeden, der "seinen" Stil gefunden hat. Ich selbst befinde mich noch auf der Suche. Wobei ich immer häufiger das Gefühl hatte, dass mein aktuelles "Ich" mit meinem aktuellen Kleiderschrank ganz gut zusammen passen.

Wobei mein Kleiderschrank durchaus noch Lücken aufweist. So mag ich es ja gerne gemustert. 


Und habe auch keine Angst vor großflächigen Farbeinsatz. 


Und manchmal triebe ich es schlicht weg zu bunt. Ein paar zurückhaltendere Teile wären durchaus von Vorteil. Gerade für die Übergangszeiten. Wenn man doch noch einen Pulli oder Cardigan braucht...
Zumal die Langarm-Teile noch allesamt aus vor meiner Farbberatungszeit stammen und somit mäßig zu der neuen Gaderobe passen. Und auch nicht mehr unbedingt mein Stil sind. Da gibt es auf jeden Fall dran zu arbeiten
Auch müssten ein paar neue Jeans her. Die Bestandshosen werden in absehbarer Zeit das zeitliche segnen. Und seit langem möchte ich eine Boyfriendshose für mich ausprobieren. Das schiebe ich seit fast einem 3/4 Jahr vor mich her.

Meiner Frühlings-Farbpalette werde ich treu bleiben. Darin fühle ich mich wirklich wohl. Allerdings mag ich sowieso schon die kräftigeren Farben. Und jetzt werden die Farben noch satter /herbstlicher. Das geht schon eine Weile so, dass ich morgens intuitiv zu den satteren Farben greife statt zu den frischen Frühlingsfarben. Warum sich also dagegen sträuben?

Allerdings geht es nicht nur drum Lieblingsteile-Teile zu produzieren, sondern sich auch von Teilen zu trennen, die man aus den unterschiedlichsten Gründen nicht trägt.
So habe ich, bevor ich mit der Frühlings-/Sommergaderobe begonnen habe, die Teile aussortiert, die nicht richtig saßen oder ihre beste Zeit schon hinter sich hatten. Vor einigen Tagen bin ich noch einmal meinen Frühling-/Sommerkleiderschrank durchgegangen und habe alle Teil aussortiert die ich diesen Sommer nicht getragen habe. Da kam einiges zusammen. Auch das ein oder andere selbstgenähte. Was mach ich damit? Für den Flohmarkt sind mir die Teile eigentlich zu schade...
Auch die aktuelle Herbst-/Wintergaderobe werde ich nächstes Wochende kritisch begutachten und schon mal alles aussortieren was eigentlich nicht mehr wirklich tragbar ist. Und dann nach und nach ein Naja-Teil gegen hoffentlich weitere Lieblingsteile ersetzten.

Und wie sieht es mit dir aus? Mistest du regelmäßig deinen Schrank aus? Wie nähst du? Impulsiv oder durchstrukturiert? Hast du deinen Stil gefunden oder suchst du noch, so wie ich?

An dieser Stelle mag ich mich bei Elke und Lena bedanken, die mich an das Thema vernetzten Kleiderschrank herangefürt haben und mich zu einer neuen Denkweise bewogen haben. Wenn dich das Thema ebenfalls interessiert, schau doch mal bei Elle Puls vorbei,

8 Kommentare:

  1. Schön, dass du auch mit dabei bist! Mir hat es ja vor allem deine gelbe Sommerbluse angetan. Die steht dir ausgesprochen gut. Und fände ich auch unter einer Strickjacke einen tollen herbstlichen Farbklecks. Bei der Flamingobluse stört mich etwas, ich kann aber nicht genau sagen was es ist. Der V-Ausschnitt oder die Weite der Bluse? Es ist immer ein Herantasten an das was man 100% mag. Wenn du dir bei einem bestimmten Schnitt unsicher bist, dann kannst du dir das Probenähen auch ersparen indem du etwas in der Art einfach im Laden anprobierst. Dann erhältst du schon einen guten Eindruck ob es zu deinem Typ passt oder nicht. Ich bin gespannt, wie du weitermachst.

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  2. Liebe Elke, schön, dass du bei mir vorbeigeschaut hast.
    Ja, ich mag die gelbe Bluse auch total gerne und habe sie an den wärmeren Herbsttagen schon unter einem Pulli bzw. Cardigan getragen und fühle mich vorallem in dieser Farbe sehr wohl.
    Bei der Flamingobluse hast du durchaus recht. Sie ist nicht perfekt. Der Stoff fällt nicht weich genug, sie ist etwas knapp geraten und der V-Ausschnitt könnte für mich spitzer zulaufen. Aber dennoch mag ich sie gerne und sie darf auch noch mindestens nächsten Sommer bleiben ;-)
    Danke für den Tipp mit dem im Laden anprobieren. Das habe ich durchaus schon versucht (daher bin ich mir ziemlich sicher, dass die Boyfriendjeans was für mich ist). Allerdings habe ich mit meinen zwei Rabauken meistens nicht die Zeit und die Ruhe entspannt zu probieren. Zumal ich auch immer wieder in das gleiche schlüpfen muss um zu wissen ob es für mich funktioniert. Bin in der Hinsicht wohl ein Gewöhnungstier ;-)
    Liebe Grüße Miriam

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  3. Das Analysieren und Überlegen, wie du es im ersten Absatz beschreibst, ist ein sehr guter Ansatz, finde ich. Hin und wieder darf man auch spontan sein, aber grundsätzlich mal erst innezuhalten und nachzudenken, nehme ich mir weiterhin vor :-)
    Schön, Deine Gedanken zu lesen!
    Auf dass es bald keine Naja-Teile mehr gibt :-)
    Liebe Grüße,
    Steffi

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  4. Liebe Miriam
    Wie interessant deine Gedanken zu lesen. Bei mir ist gerade ganz viel durcheinander im Kopf. Einige Sachen in meinem Schrank gefallen mir und ich habe sie immer gerne getragen, aber der babyspeck will nicht verschwinden :-( Eigentlich müsste ich mich davon trennen! Anderes dagegen habe ich schnell gekauft, weil ich was zum anziehen brauchte. Also so richtig zufrieden bin ich nicht...
    Ich verfolge mit Spannung deine weitere Entwicklung!
    Liebe grüße
    Maria

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    1. Liebe Maria, wie verständlich. So ein Zwischenstadium ist js auch was doofes. Aber du könntest ja mal versuchen heraus zu finden, warum du dich in manchen Teilen wohler fühlst als in anderen. Vielleicht ist es der Schnitt, die Farbe oder der Ausschnitt... Dann hast du zu mindest für die "Notfall-käufe "was woran du dich orientieren kannst und hast eine Grundlage für wenn der Babyspeck gewichen ist.
      Liebe Grüße Miriam

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    2. Ich fürchte nur, der weicht gar nicht ;-) Ich werde am Wochenende endlich m ich über meinen Kleiderschrank machen.

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  5. Liebe Miriam, jetzt komme ich endlich dazu, mal Deinen Beitrag vom Herbst nachzulesen. Ich finde es schön, dass Du uns auf Deinen Weg zur Wohlfühl-Garderobe mitnimmst. Wie du weißt, habe ich ja auch radikal meinen Schrank ausgemistet und bin dabei, meinen Stil zu finden. Ich nähe sehr strukturiert und fast ein bisschen geizig, "Probeteilchen" mag ich eigentlich nicht machen. Aber ich glaube du hast Recht: Manche Sachen muss man einfach ausprobieren um herauszufinden, ob man sie überhaupt mag. Ich glaub, ich kann ruhig ein bisschen lockerer lassen, das Herausfinden und Experimentieren mit dem eigenen Stil darf doch ruhig auch ein bisschen Spaß machen. (Da nehme ich mich an der eigenen Nase.) lg, Gabi

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    1. Genau, Nähen ist unser Hobby und soll Spaß machen. Auch wenn wir da noch so strukturiert ran gehen. ;-)
      Und woher sollen wir wissen ob uns etwas steht oder nicht wenn wir es nicht mal testen?
      Manchmal ist es ja auch so, dass die am Anfang lala-Teile, die Dauerbrenner werden...
      Liebe Grüße Miriam

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